Medien

ProSieben möbliert um

Überraschender Führungswechsel bei ProSiebenSat.1 Media:  Zum 1.11. übernimmt der frühere RTL-Chef Bert Habets das Amt des Vorstandsvorsitzenden von Rainer Beaujean. Dieser war erst seit Anfang 2022 auf dem Posten, wusste aber nicht zu überzeugen und war nur bedingt zur Zusammenarbeit mit dem italienischen Großaktionär MFE bereit.

Bert Habets verfügt über umfassendes Know-how bei der Einführung und dem Ausbau von Streaming-Diensten. In diesem Bereich kämpfen die Bayern gegen mächtige Konkurrenz wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime. Erst vor wenigen Wochen wurde der Partner Warner Bros Discovery aus dem gemeinsamen Streaming-Dienst Joyn herausgekauft, um Synergien und Steuervorteile besser realisieren zu können. Wegen der erstmaligen Vollkonsolidierung von Joyn wird nun mit einem EBITDA von 780 Mio. (+/- 25 Mio.) Euro im Gj. 2022 gerechnet (Vj.: 840 Mio. Euro). Bisher lag der Mittelpunkt der Spanne bei 805 Mio. Euro. Die Umsatzprognose blieb unverändert bei 4,375 Mrd. (+/- 75 Mio.) Euro. Dies würde einem Rückgang von ca. 3% im Vgl. zum Vorjahr entsprechen. Nicht verwunderlich, angesichts der hohen Abhängigkeit vom Werbemarkt, der wiederum eng mit dem privaten Konsum korreliert.

Nach -50% YTD ist bei der Aktie (6,75 Euro; DE000PSM7770) einiges an Pessimismus eingepreist. Das 2023er-KGV von 5 ist auf den ersten Blick ebenso attraktiv wie die Dividendenrendite von 11%. Noch immer rechnen Analysten dabei aber mit steigenden Gewinnen 2023.

Wir sind da skeptischer und warten bei ProSiebenSat.1 Media weiter ab.

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