Insulet kommt früher in die schwarzen Zahlen
"KGV 4 021! Vermutlich würde fast jeder erfahrene Anleger erst einmal Reißaus nehmen vor einem Wertpapier, bei dem er einen Preis bezahlen müsste, der grob dem viertausendfachen Gewinn je Aktie entspricht. Bei Insulet ist dieses seltsame KGV dagegen ein ausgesprochen gutes Zeichen: Erstmals seit über einem Jahrzehnt kann überhaupt ein KGV berechnet werden! Zuvor war der Gewinn je Aktie stets negativ.
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KGV 4 021! Vermutlich würde fast jeder erfahrene Anleger erst einmal Reißaus nehmen vor einem Wertpapier, bei dem er einen Preis bezahlen müsste, der grob dem viertausendfachen Gewinn je Aktie entspricht. Bei Insulet ist dieses seltsame KGV dagegen ein ausgesprochen gutes Zeichen: Erstmals seit über einem Jahrzehnt kann überhaupt ein KGV berechnet werden! Zuvor war der Gewinn je Aktie stets negativ.
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Überdies passiert dies voraussichtlich etwas früher als von manchen Analysten erwartet. Firmenchef Duane DeSisto lässt neuerdings verlauten, dass der Insulinpumpenhersteller schon 2014 schwarze Zahlen schreiben wird. Möglich mache dies die starke Nachfrage nach dem OmniPod, der in der Gruppe der Unter-19-Jährigen besonders gut ankomme. DeSisto sieht sein Hauptprodukt als eine Art iPhone bzw. iPod für Diabetes-Patienten. Und so wie niemand in die Zeit vor dem iPhone zurückgehen und wieder Audiokassetten anhören wolle, werde auch kein Patient die Zeit vor dem OmniPod zurückwünschen.
Natürlich ist diese Analogie mit dem Millionenseller iPhone etwas dick aufgetragen. Das Potenzial für eine zumindest kleinere Revolution bei der Diabetes-Behandlung hat der OmniPod indes allemal. Die neue Generation dieser schlauchlosen Insulin-Patch-Pumpe mit dem integrierten Blutzuckermessgerät ist klein, leicht und intuitiv gut zu bedienen. Das spricht vor allem die jüngere Generation an, die verständlicherweise wenig Lust verspürt, mit einer großen und auffälligen Insulinpumpe vom alten Schlag herumzulaufen.
Insulet dürfte deshalb umsatzseitig auf dem Wachstumspfad bleiben. Wir schätzen, dass das Unternehmen aus Massachusetts 2013 rund 247 Mio. US-Dollar Erlöse eingetütet hat. In diesem Jahr sollte es die Marke von 300 Mio. Dollar knacken, 2015 dann über 375 Mio. Dollar umsetzen. Gleichwohl bleibt die Aktie (40,21 Dollar; US45784P1012) mit herkömmlichen Bewertungskennzahlen schwer greifbar. Auf Basis der 2015er-Schätzungen schrumpft das KGV immerhin auf sportliche 96. Da der Unternehmensgewinn nach dem Turnaround aber wohl erst so richtig Fahrt aufnehmen wird, halten wir unsere spekulative Kaufempfehlung auch nach 177% Kursgewinn (seit der Ausgabe vom 25.1.10) aufrecht, zumal die Amerikaner erst im Dezember eine fünfjährige Kooperation mit dem Biotechnologiegiganten Amgen meldeten. Neuleser steigen noch bis 38,50 Dollar ein. Den Stopp ziehen wir unter das Augusttief bzw. auf 29,80 Dollar nach.
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