Augen auf das Cloud-Wachstum
Die US-Bilanzsaison hat einen ersten Höhepunkt erreicht. Mehr als 100 Unternehmen aus dem S&P 500 öffneten diese Woche ihre Bücher.
Die Cloud ist ein struktureller Wachstumstreiber. Laut Jochen Butz, Geschäftsführer von HQ Trust, liegen bereits 27% der Firmenanwendungen in der Cloud, und der Trend geht klar in Richtung Auslagerung von Servern. Mehr als zwei Drittel der weltweiten Cloud-Marktanteile liegen bei Amazon, Microsoft und Google. Das Cloud-Wachstum liefert gleichzeitig einen Hinweis darüber, wie hoch die Nachfrage nach den KI-Anwendungen derzeit ist. Microsoft hat zuerst damit begonnen, seinen KI-Chatbot ChatGPT in seine Produktsuite zu integrieren und seinen Cloud-Kunden zur Verfügung zu stellen. Amazon und die Google-Mutter zogen mit Konkurrenz-Modellen zum Jahresende nach.
Der Vorsprung macht sich bemerkbar: Der Windows-Konzern kann bereits konkrete Zahlen vorlegen. Sie zeigen, dass sein KI-Modell 6 Prozentpunkte zum Umsatzwachstum beiträgt, während Amazon-CEO Andy Jassy das KI-Geschäft noch als „relativ gering“ bezifferte.
Die Berichtssaison trennt die Spreu vom Weizen und identifiziert gleichzeitig Trittbrettfahrer wie AMD. Die Aktie des Chipherstellers verdoppelte sich seit Oktober. Anders als Wettbewerber Nvidia, die noch im Q3 (Q4: 21.2.) ein Umsatzwachstum von 34% ausgewiesen haben, kam AMD nur auf 10% Umsatzwachstum im Q4. Nicht überall, wo KI draufsteht, ist tatsächlich auch KI drin.