US-Aktien

Adobe Systems hat das Abo-Modell für Software miterfunden

Zu den Schwergewichten an der US-amerikanischen Nasdaq gehört ohne Zweifel der Software-Riese Adobe Systems. Die Marktkapitalisierung von 124 Mrd. US-Dollar hindert die Kalifornier aber keineswegs daran, an der Börse eine Erfolgsgeschichte zu schreiben.

PLATOW-Leser, die seit Erstempfehlung in PB v. 12.10.16 dabei sind, liegen mit der Aktie (249,84 Dollar; US00724F1012) stolze 132% vorne. Treiber des Erfolges ist die gelungene Umstellung des Geschäftsmodells von Lizenzverkäufen auf Web-Abos, auf die wir bereits 2016 hingewiesen hatten. Von der Neuausrichtung profitiert besonders die beliebte Fotobearbeitungssoftware Photoshop.

Am vergangenen Donnerstag (14.6.) beeindruckten die Geschäftszahlen zum Q2, die den Wachstumstrend bestätigten und insgesamt besser als erwartet ausfielen. Den Umsatz steigerte Adobe um 23,9% auf 2,2 Mrd. Dollar. Mit dem Vertrieb der Software über die Cloud hält der Konzern die Kostenbasis auf niedrigem Niveau und kann den operativen Gewinn leichter steuern. So schnellte der Ertrag um 38,6% auf 698,5 Mio. Dollar hoch. Nach 1,02 Dollar wuchs der Gewinn je Aktie auf aktuell 1,66 (Marktkonsens: 1,54) Dollar. Und auch für das nächste Quartal schürt der Softwarekonzern die Hoffnungen, denn mit einem Erlös von erneut 2,2 Mrd. Dollar und einem EPS von 1,68 Dollar werden die bisherigen Markterwartungen noch übertroffen.

Doch auch das reichte nicht aus. Der Titel gab am Tag nach der Bekanntgabe der Zahlen 2,4% nach, was fraglos auch mit der Bewertung des Papiers zusammenhängt. Denn für das laufende Gj. (per 30.11.) liegt das KGV bei 37. Ohne Zweifel rechtfertigt das seit vielen Quartalen unter Beweis gestellte Wachstumstempo den hohen Preis der Aktie. Zum Neueinstieg sollten aber kleinere Rücksetzer ausgenutzt werden. Anteilseigner erhalten allerdings keine Dividende: Freie Mittel nutzt Adobe lieber für den Rückkauf von Aktien. Allein in diesem Jahr wenden die Kalifornier rd. 1 Mrd. Dollar auf, um eigene Papiere zurückzukaufen.

Neuleser nutzen die aktuelle Kursschwäche zum Einstieg bei Adobe Systems. Unseren Stoppkurs ziehen wir kräftig nach, und zwar von 85,00 auf 200,00 Dollar.

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