Osteuropa

Rezflation – Rettungsschirm für Ihr Vermögen

Stunde Null – Die Suche nach dem „Dritten Ort“

Das aktuelle wirtschaftliche und politische Umfeld stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Betroffen ist davon auch der Immobilienmarkt, insbesondere Flächen für Einzelhandel und Büros. Selbst der zuletzt verwöhnte Wohnimmobilienmarkt gerät unter Druck und die bislang üppigen Wachstumsraten schmelzen dahin. Die Krise ist jedoch auch eine Zeit für Innovationen und neue Konzeptideen. Sie bietet dem antizyklisch operierenden Investor eine große Chance, wenn er bereit ist, neue Trends und künftige Entwicklungen zu erkennen und zu nutzen.

Getränkehersteller

Kofola blickt vorsichtig nach vorne

Mit der Vorlage der Q2-Zahlen musste Kofola die Ziele für das Gj. korrigieren, da der tschechische Getränke- und Nahrungsmittelkonzern die Mehrbelastungen durch höhere Rohstoffkosten sowie für Energie und Transport nicht vollständig über Preiserhöhungen und Kostendisziplin ausgleichen konnte. Als direkte Nachwirkung dieser in PEM v. 8.9. beschriebenen Anpassung der Guidance rutschte die Kofola-Aktie (9,68 Euro; CZ0009000121), die wir zuletzt auf Halten abgestuft hatten, unter unseren Stopp bei 9,60 Euro.

Wladimir Putin
Außenpolitik

OSZE – Was wird mit Russland?

Friedenssicherung und Wiederaufbau nach Konflikten, das sind die Hauptziele der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der inzwischen 57 Staaten (inkl. USA und Zentralasien) angehören. Fundament ist dabei die Helsinki-Schlussakte von 1975, die u. a. „territoriale Integrität der Staaten“, die „friedliche Regelung von Konflikten“ und die „Achtung von Menschenrechten und Grundfreiheiten“ vorschreibt. Dass Polen, das derzeit den Vorsitz innehat, jetzt den Ministern von Russland und Belarus für die OSZE-Tagung in Warschau (22.-26.11.) sowie für das OSZE-Außenministertreffen in Lódz (1.-2.12.) keine Visa ausstellte – diese quasi auf die stille Treppe gesetzt hat – ist mit Blick auf den Ukraine-Krieg nur folgerichtig. Die OSZE-Kritiker im Kreml indes wittern wieder einmal eine anti-russische Verschwörung und nutzen diese.

Märkte

Osteuropa – Sollbruchstellen der Visegrad-Gruppe

Die jüngste Entscheidung der EU-Kommission, die für Ungarn vorgesehenen Mittel des Wiederaufbaufonds zunächst zu blockieren, unterstreicht die Schärfe der Spannungen am Ostrand der EU. Dieser Druck bringt Zerfallserscheinungen innerhalb der Visegrad-Gruppe (V4) zutage, in der sich Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn zusammengetan haben, um ihre Interessen gegenüber Brüssel wirksamer zu vertreten. Mit der Gemeinsamkeit ist es aber genau genommen nicht weit her, wie eine Studie ungarischer Politikwissenschaftler zeigt. Demnach stimmt die V4 in etwas weniger als neun von zehn Fällen gleich ab. Das ist eine schlechtere Quote als etwa bei den Benelux-Staaten (Belgien, Niederlande, Luxemburg) mit 93%, bei den baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) mit 97% oder den 92% für die „nordisch-baltischen Sechs“ (Dänemark, Finnland und Schweden plus Baltikum). Diese Unterscheide sind gewichtig, weil der weitaus größte Teil der Abstimmungen ohnehin dem Zwang zur Einstimmigkeit unterliegt.

Biokraftstoffe

Verbio – M&A belebt Branche

Sowohl der Ukraine-Krieg als auch immer höhere ESG-Ausschlusskriterien haben unlängst Begehrlichkeiten im Biogassektor geweckt. Erst am 17.10. hatte der britische Mineralölgigant BP die Übernahme des US-Biogasherstellers Archaea Energy für insgesamt 4,1 Mrd. US-Dollar bekanntgegeben. Jetzt zog der britisch-niederländische Ölriese Shell am 29.11. mit der Akquisition der dänischen Nature Energy für rd. 1,9 Mrd. Dollar nach. Langfristig dürften solche Milliarden-Deals der Branche rund um Verbio, CropEnergies oder Envitec Rückenwind verleihen.

Ölmarkt

PKN Orlen profitiert von Lotos-Übernahme

Die Abhängigkeit von PKN Orlen vom Ölpreis ist am Kursverlauf gut abzulesen: Nachdem der Preis für das schwarze Gold am Weltmarkt seit Sommer im Zuge der Konjunkturängste nachgibt, geht es auch mit dem Papier des polnischen Energiekonzerns bergab. So durchbrach die PKN-Aktie (13,53 Euro; PLPKN0000018) im September unseren Stopp aus PEM v. 11.8. bei 11,90 Euro. Anschließend rutschte der Titel bis auf 10,28 Euro ab.

Märkte

Polen – PiS-Regierung in der Klemme

Schneller als von uns erwartet hat der wirtschaftsfeindliche Kurs der PiS-Regierung in Polen fühlbare Konsequenzen. Die Entwicklungsbank BGK (ein Gegenstück zur KfW) war gezwungen, eine Anleiheplatzierung abzusagen, nachdem die Renditen innerhalb weniger Tage erstmals seit 20 Jahren über 9% gestiegen waren. Damit ist nachvollzogen, was wir hier ankündigten: Die Anleger fordern eine deutlich höhere Risikoprämien für polnische Papiere. Kern des Problems ist der übersteigerte Machtanspruch der regierenden radikalen Nationalisten, der die marktwirtschaftliche Ordnung Polens bedroht. 

Kreditinstitut

Moneta Money Bank weckt neues Interesse

Im Frühjahr scheiterte die Fusion der Moneta Money Bank mit der Air Bank, die sich unter Kontrolle der PPF-Gruppe befindet (vgl. PEM v. 1.7.). Allerdings ist PPF mit 29,94% noch immer größter Aktionär. Trotzdem keimen neue Übernahmegerüchte auf. Nun soll die tschechische Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) ein Auge auf die sechstgrößte tschechische Bank geworfen haben.

Versicherer

Talanx trotzt Katastrophen

Wie von uns vermutet, schlug sich der Versicherer Talanx auch im Q3 tapfer und erzielte per September unter dem Strich einen Nettogewinn von 225 Mio. Euro (+27,1%). In einem schwierigen Marktumfeld waren die um 20,4% gestiegenen Bruttoprämien markant und CFO Jan Wicke legte mit der Ankündigung von Preissteigerungen bei Autoversicherungen um ca. 10% und Gebäudeversicherungen von 15% nochmal nach.

Weinhändler

Hawesko setzt auf Weihnachtsgenuss

2021 war bei Hawesko ein Ausnahmejahr, da die Pandemie für eine Sonderkonjunktur im Endkundengeschäft sorgte. Daher waren die Umsätze im 1. Hj. 2022 zwar rückläufig. Im Q3 drehte diese Entwicklung aber wieder: Der Wein- und Sekthändler verzeichnete ein Umsatzplus von 2% auf 148,2 Mio. Euro. Noch deutlicher wird die Entwicklung beim Blick auf den Retail-Umsatz, der mit 100,4 Mio. (Vj. 101,1 Mio.) Euro nahezu auf Vj.-Niveau lag.

Märkte

Türkei – Wachstum von Putins Gnaden

Sahap Kavcioglu, Gouverneur der türkischen Notenbank TCMB von Präsident Recep Tayyip Erdogans Gnaden, gab sich bei der Präsentation des aktuellen Inflationsberichts außerordentlich optimistisch: Die Binnenkonjunktur sei trotz der Angebotsschocks ungebrochen, die Wachstumsraten der letzten acht Quartale lägen tendenziell über denen anderer Wachstumsperioden und höben sich positiv vom Durchschnitt der G-20 positiv ab. Der Export und die Ausrüstungsinvestitionen, die zu den wichtigsten Eckpfeilern des türkischen Strukturwandels gehören, tragen weiterhin mit zunehmender Geschwindigkeit zum jährlichen Wachstum bei. Dies stehe auch im Einklang mit den Zielen des türkischen Wirtschaftsmodells.

Bankensektor

Bank Pekao mit schwachem Q3

Im April stuften wir die Bank Pekao-Aktie (16,89 Euro; PLPEKAO00016) auf Halten ab, nachdem die polnische Bank infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine auf eine Guidance verzichtete und wir zudem einige Restrisiken erkannten (vgl. PEM v. 21.4.). Anschließend setzte der Titel allerdings zu einer Schwächephase an, die auch uns überraschte, da der Wert fundamental schon günstig war. So rutschte das Papier in einem Abwärtstrend in Frankfurt bis auf ein Zwischentief von 12,40 Euro ab, so dass unser Stopp bei 17,60 Euro schon frühzeitig unterschritten wurde. Verstärkt wurde die Abwärtsbewegung als der Vorstand Mitte Juli davor warnte, dass im Q3 ein Nettoverlust entstehen werde, da vor allem im Immobilienbereich höhere Kreditausfälle und Sonderbelastungen drohten. Dies sorgte dafür, dass die Bank nach neun Monaten beim Nettoergebnis einen Einbruch von rd. 44% auf 831,5 Mio. PLN ausweisen musste.

Märkte

Thailand – Erholung kommt in Gang

Thailands Tourismusbranche erholt sich zunehmend von der Pandemie. Da diese Branche zusammen mit dem ebenfalls wieder expandierenden verarbeitenden Gewerbe den Löwenanteil der Exporteinnahmen erwirtschaftet, konnte die Bank of Thailand für September einen Leistungsbilanzüberschuss in Höhe von 623 Mio. US-Dollar melden, obwohl der Wert der Einfuhren in Thailand in diesem Jahr aufgrund der weltweit explodierenden Energiepreise stark angestiegen ist. Wegen der starken Abhängigkeit von Exporten und dem Tourismus gehörte Thailand zu den besonders hart von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern. 2019 verzeichnete Thailand ein Leistungsbilanzüberschuss von 38 Mrd. Dollar, der 2021, als der Tourismus zum Erliegen kam, in ein Defizit von 10 Mrd. Dollar umschlug.

Märkte

Australien – Bremsversuche der RBA

Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat am Dienstag (1.11.) ihren wichtigsten Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,85% erhöht. Die sogenannte Cash Rate steht damit auf dem höchsten Stand seit 2014. Insgesamt hat die RBA bereits 275 Basispunkte draufgepackt. Hintergrund ist die steil anziehende Inflationsrate, die innerhalb der letzten vier Quartale von 3,0% auf 7,3% gestiegen ist und damit das Ziel der Währungshüter um RBA-Gouverneur Philip Lowe (2,0% bis 3,0%) weit hinter sich ließ. 

Veranstaltungsvorschau

PLATOW EURO FINANCE Risiken 2023

Unternehmern und privaten Investoren setzen Ukraine-Krieg, Cyberkriminalität, Währungsschwankungen oder ESG-Standards verstärkt zu. PLATOW lädt Sie daher zu „Risiken 2023“ ein, dem neuen Forum für Unternehmer und Entscheider, am 24.11.22 ab 10:30 Uhr in Frankfurt (Mainzer Landstr. 251) im Vortragssaal unseres Partners, der dfv Mediengruppe.

Software

PSI krabbelt aus dem Loch

Bei PSI Software sind die Probleme mit den von hohen Stromkosten belasteten Stadtwerken (5% des Konzernumsatzes) und aus dem Russland-Rückzug (4%) zwar noch nicht ganz abgeschüttelt, das Q3-Geschäft zeigt aber deutliche Anzeichen einer Besserung. Umsatz (+5,7% auf 63,2 Mio.) und EBIT (+23% auf 6,1 Mio. Euro) kletterten wieder, die Marge fiel mit 9,7% im Q3 besser aus als in den beiden Vorquartalen (jeweils: 6,3%). Zu verdanken ist das dem mittlerweile auf 50% des Konzernumsatzes gestiegenen, hochmargigen Produktionsmanagement (Marge 16,4%), das v. a. vom besseren Nordamerika-Geschäft in der Metallerzeugung profitierte.

Zinswende als Einstiegschance – Der Markt sortiert sich neu

Es bröckelt beim Betongold – Immo-Aktien gehören aber ins Depot

Ein Lieblingssektor deutscher und internationaler Anleger ist 2022 kräftig unter die Räder gekommen. Steigende Notenbankzinsen haben auch bei Immobilien eine Neubewertung ausgelöst. Der kräftige Kursverlust der ersten sechs Monate hat aber dafür gesorgt, dass bei einigen qualitativ hochwertigen Immobilienaktien inzwischen günstige Einstiegsgelegenheiten zu erkennen sind. Wir zeigen auf, worauf Anleger bei Immobilienwerten achten sollten.

Europäische Aktien

Offene Immobilienfonds – mehr Chancen, mehr Risiken

Zu den schon bestehenden, coronabedingten Lieferengpässen kommen durch den Krieg in der Ukraine nun weitere Probleme wie steigende Energiepreise, Inflation und eine deutliche Zinswende auf die Immobilienmärkte zu. Gerade für liquide offene Immobilienfonds, die in den letzten Jahren kaum noch gute Objekte gefunden haben, ergeben sich jetzt erste Kaufgelegenheiten. Gleichzeitig aber tauchen Bewertungs- und Finanzierungsrisiken auf. Anleger sollten genau hinsehen und auch Währungsveränderungen im Blick haben.

Europäische Aktien

Geschlossene Fonds – Sparen an der ESG-Umsetzung

2022 ist die Zahl der neuen Fonds gesunken. Auch am Zweitmarkt sinkt das Angebot, wenn auch bei steigenden Preisen für Immobilienfonds. Viele Initiatoren bewerten die (Zins-)Situation neu. Zwar entstehen Chancen für liquide Käufer, die höhere Verzinsung von Alternativanlagen sorgt aber für neue Konkurrenz. Um noch attraktive Renditen dastellen zu können, wird u. a. an „ESG“ gespart.

Zinswende als Einstiegschance – Der Markt sortiert sich neu

Geschlossene Fonds – Sparen an der ESG-Umsetzung

2022 ist die Zahl der neuen Fonds gesunken. Auch am Zweitmarkt sinkt das Angebot, wenn auch bei steigenden Preisen für Immobilienfonds. Viele Initiatoren bewerten die (Zins-)Situation neu. Zwar entstehen Chancen für liquide Käufer, die höhere Verzinsung von Alternativanlagen sorgt aber für neue Konkurrenz. Um noch attraktive Renditen dastellen zu können, wird u. a. an „ESG“ gespart.

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