Nur nicht in Sicherheit wiegen
Deutschland steckt in einer Rezession. Wegen gestiegener Energiepreise sank die Konsumlaune, sodass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,3% schrumpfte.
„Märkte können länger irrational bleiben, als Sie liquide bleiben können.“
Deutschland steckt in einer Rezession. Wegen gestiegener Energiepreise sank die Konsumlaune, sodass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,3% schrumpfte.
ANC-Generalsekretär Fikile Mbalula mahnte jüngst, dass Südafrika zu einem gescheiterten Staat („failed state“) werden könne. und nannte vor allem die ständigen Stromausfälle als Ursache. Die südafrikanische Wirtschaft sei „angeschlagen“, gestand der zuweilen als inoffizieller Premierminister genannte Generalsekretär der Regierungspartei ein. Er vergaß dabei, dass die zentrale Ursache dieses Niedergangs in der Korruption der Zuma-Ära liegt, an dem er seinen Anteil hatte. Als stellvertretender Polizeiminister unter Jacob Zuma war er mitverantwortlich an der Aushöhlung der Strafverfolgungsbehörden, durch die die große Plünderung der Staatsunternehmen erst möglich wurde.
Der IWF sagte kürzlich der Regierung Ghanas ein Hilfsprogramm von über 3 Mrd. US-Dollar (rd. 2,2 Mrd. SZR) mit einer 36-monatigen Laufzeit zu. Es knüpft an das nach der Covid-Pandemie von der Regierung aufgesetzte Programm an, mit dem die makroökonomische Stabilität wiederhergestellt werden sollte. Rund 600 Mio. Dollar können sofort fließen. Es ist das 17. IWF-Programm zugunsten Ghanas seit dessen Unabhängigkeit vor mehr als sechs Jahrzehnten.
Als im Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, kam es an den Energie- und Rohstoffmärkten zu heftigen Turbulenzen, wovon der tschechische Energieriese CEZ profitierte und für das Q1 und das Gj. 2022 Rekordgewinne meldete.
Spaß machen Wocheneinkäufe aktuell ganz und gar nicht, zumindest nicht dem Geldbeutel. Und eine Abkehr der horrenden Preise wird sich nur langsam einstellen. Zucker (+55% YoY per April), Milchprodukte (+25%) und Eier (+22%) sind nur die Spitze eines Inflations-Eisbergs, dessen Warenkorb sich aus weit mehr Produkten berechnet. Fest steht jedoch: Hinter der Ladentheke spielt sich ein harter Preiskampf ab, bei dem Hersteller und Händler um jeden Margenpunkt kämpfen und dabei auch ihre Preismacht ausspielen. Innerhalb der EU, wo Lebensmittelpreise (+16,6%) weit über der Inflationsrate (8,1%) liegen, stößt das bei Politikern böse auf.
Indizes: Für die EM ging es auf Wochensicht wieder aufwärts. Der brasilianische Bovespa (+6,0%) legte besonders zu. Brasiliens Steuerreform rennt beim IWF offene Türen ein. Sie wurde als „ehrgeizige Agenda“ für eine nachhaltige, inklusive und grüne Wirtschaft gelobt.
Obwohl der Nettogewinn der Komercni Bank im Q1 immerhin um 1,4% auf 3,6 Mrd. tschechische Kronen (CZK, rd. 150 Mio. Euro) gestiegen ist, setzte die Aktie der drittgrößten Bank unseres Nachbarlandes seine Talfahrt fort. Hauptgrund: Die Analystenerwartungen wurden nur am unteren Rand erreicht.
Der Wachstumstrend in den EBRD-Regionen wird scharf abgebremst: Von realisierten 7,2% (2021) und 3,3% (2022) auf 2,2% im lfd. Jahr. Dem neuen Ausblick aus London zufolge soll 2024 mit 3,4% aber eine Erholung bringen. Die Beschleunigung baut darauf, dass die Folgen des Türkei-Erdbebens und der Inflation überwunden werden. Zu den Belastungen zählen die schärferen Finanzierungsbedingungen: Der Median der Rendite von Staatsanleihen in den EBRD-Regionen ist zwischen Februar 2022 und April 2023 um 380 Basispunkte gestiegen.
Was bei Procredit Holding schnell auffällt, ist die ungewöhnliche Aktionärsstruktur. Neben einer Finanzbeteiligung des Gründers Claus Peter Zeitinger (18,3%) finden sich dort Teilhaber wie die staatliche KfW Bank (13,2), die Weltbank-Institution IFC (5,1%) und die niederländische Stiftung Doen (12,5%). Demnächst gehört anstelle von IFC auch noch die EBRD dazu.
Dank weiterhin starker Nachfrage aus Asien und Nordamerika beglückte der Bremsenhersteller Knorr-Bremse die Anleger am Donnerstag (11.5.) mit guten Q1-Zahlen. Der Auftragseingang wurde um 3% ggü. Vj. gesteigert und erreichte mit 2,18 Mrd. Euro einen neuen Rekord. Beim Umsatz verbuchte der MDAX-Konzern ein Plus von 14% auf 1,91 Mrd. Euro, die EBIT-Marge lag mit 10,0% knapp unter Vj.-Niveau (10,9%).
Der georgische Premier Irakli Garibaschwili beteiligte sich jüngst an der Conservative Political Action Conference (CPAC), einem von den US-Republikanern geleiteten konservativen Forum. Dort trat er erneut mit seiner Erzählung auf, wonach der „kollektive Westen“ versuche, Georgien in den Ukraine-Krieg gegen Russland hineinzuziehen. Die Teilnahme Garibaschwilis markierte dabei lediglich einen weiteren Meilenstein in der sich vertiefenden autoritären und anti-westlichen Wende der Regierungspartei „Georgischer Traum“. Dabei soll die gesuchte Nähe zu Ungarns populistischem Führer Viktor Orban offenbar den Kurs Richtung EU zumindest propagandistisch in Einklang bringen mit den eigenen autoritären Tendenzen.
Am oberen Rand der Erwartungen lagen die Zahlen von Ciech für das Jahr 2022. Der polnische Chemieriese profitierte dabei von den galoppierenden Preisen am Rohstoffmarkt als Folge des russischen Einmarschs in die Ukraine. Der Umsatz stieg um 55% auf 5,4 Mrd. polnische Zloty (PLN; rd. 1,15 Mrd. Euro) und das EBITDA um 45% auf 1,03 Mrd. PLN. Noch kräftiger ging es beim Nettogewinn nach oben, der um 158% auf den Rekordwert von 565 Mio. PLN sprang.
Seit einigen Wochen wird in Deutschland der wohl bald gesetzlich vorgeschriebene Umbau alter Gas- und Ölheizungen auf Wärmepumpen hitzig diskutiert. Weil die neuen Anlagen klimafreundlicher sind und ein großes Geschäft versprechen, scharren auch viele internationale Hersteller mit den Hufen.
Lebensmitteleinzelhändler wie Aldi oder die Schwarz-Tochter Lidl liegen in Deutschland traditionell in Familienhand und sind auf dem Börsenparkett rar gesät. Daher lohnt sich der Blick ins Nachbarland Polen, wo unser Musterdepotwert Dino Polska derzeit einen massiven Expansionskurs fährt. Allein im Q1 (5.5.) eröffnete der Vollsortimenter 54 neue Stores, was zu einem Umsatzwachstum von 43% auf 5,5 Mrd. polnischen Zloty (PLN; 1,2 Mrd. Euro) beigetragen hat. Aber auch exklusive der neuen Filialen überzeugte uns der Like-for-Like-Zuwachs von 27,2%. Besonders positiv entwickeln sich Frischeprodukte, die 42% (Vj.: 38,6%) vom Umsatz ausmachen und mit denen sich der Niedrigpreisanbieter von konventionellen Discountern abhebt.
Das Kürzel BRIC (für Brasilien, Russland, Indien, China) wurde 2003 vom ehemaligen Goldman Sachs-Chefökonomen Jim O´Neill als Etikett einer auf die Emerging Markets ausgerichteten Investmentstrategie populär gemacht. Mittlerweile sind sie die vier zu einer politischen Organisation geworden und haben aus Proporz-Gründen Südafrika als Vertreter Afrikas mit ins Boot geholt.
Im vergangenen Herbst hatten wir berichtet, dass es neue Übernahmegerüchte um die Moneta Money Bank gibt (vgl. PEM v. 17.11.22). Damals galt die tschechische Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) als Kaufinteressent. Dieses Gerücht trieb den Kurs im Frühjahr bis in den Bereich um 3,75 Euro.
Die von den eidgenössischen Finanzbehörden erzwungene Notfallübernahme der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse durch den Lokalrivalen UBS hat Erinnerungen an die große Finanzkrise vor 15 Jahren wachgerufen. Im September 2008 flüchtete sich auf Druck der US-Regierung die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch in die Arme der Bank of America. Zuvor war bereits Bear Stearns unter den Rockzipfel von J.P. Morgan Chase gekrochen. Ursprünglich sollte die Bank of America die noch viel stärker in die Bredouille geratene Investmentbank Lehman Brothers übernehmen. Doch die US-Regierung entschied kurzfristig, lieber Merrill Lynch zu retten und Lehman, deren größte Gläubiger in Europa saßen, fallen zu lassen. Was zunächst wie ein geschickter Schachzug der US-Politik aussah, entpuppte sich jedoch schnell als fataler Fehler, der eine ungeahnte Kettenreaktion auslöste, die das internationale Finanzsystem an den Rand einer Kernschmelze führte und die Staaten weltweit zu einer gigantischen Rettungsaktion nötigte.
In Phasen hoher Inflation tendiert der breite Aktienmarkt eher seitwärts oder negativ, da viele Unternehmen die stark steigenden Inputkosten nur mit zeitlicher Verzögerung weitergeben können, wenn überhaupt. Noch dazu ziehen durch die inflationsbedingten Zinsanhebungen die Finanzierungskosten deutlich an. Rohstoffe hingegen steigen historisch in diesen Phasen stark und können daher in der Portfoliostrategie eine wichtige Säule bilden.
Wir betreten ein neues Wachstumsregime. In der sogenannten „Great Transformation“ ändert sich die Welt tiefgreifend. Großmachtwettbewerb statt Globalisierung, mehr Wachstum durch Investitionen, strukturell höhere Zinsen und Inflation sowie mehr Volatilität. Es gilt, das Drehbuch für Anleger neu zu schreiben. Eine ausgewogene Mischung aus Growth- und Value-Titeln, Infrastrukturaktien sowie die Einbeziehung inflationsindexierter Anleihen und von Rohstoffen helfen, das Depot robuster zu machen.
Vor 13 Jahren hat Symrise zum ersten Mal eine Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht. Seitdem entwickelt es diese kontinuierlich weiter und beweist damit, dass es nachhaltig und wirtschaftlich zugleich handeln kann. So stieg der Umsatz seit dem Börsengang 2006 durchschnittlich um 8,6% (CAGR). Ebenso wichtig wie die aktuelle Situation bewerten die Holzmindener die Zukunft. Deshalb will der Konzern die Grundlagen seines Geschäfts, das eng mit der Natur und ihrer biologischen Vielfalt verbunden ist, schützen und bewahren. Dafür hat sich Symrise klare Ziele gesetzt: Es will ab 2030 klimapositiv wirtschaften und so seinen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften leisten.
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