Brasilien – Neymar und Alckmin
Wenn sich internationale Anleger Sorgen um Schwellenländer machen, dann stehen meist die Türkei (s. S. 5) und Argentinien (s. PEM v. 24.5.) im Blickpunkt. Doch der knapp zweiwöchige Streik seiner Fernfahrer rückt aktuell v. a. Brasilien ins Brennglas der Beobachter. Zu Recht, denn das südamerikanische Land von Präsident Michel Temer steht vor einem Schicksalsjahr. Da ist zum einen die in dieser Woche beginnende Fußball-Weltmeisterschaft (14.6. bis 15.7.), bei der das ganze Land von der Seleção Brasileira – wieder einmal – nicht weniger als den Titel erwartet. Nur wenn Superstar Neymar da Silva Santos Junior das Team zum sechsten Titel schießt, wird das nach Bevölkerung und Fläche größte Land Südamerikas einer lähmenden Trauer entgehen. Und da sind zum anderen die Präsidentschaftswahlen im Oktober, für die der Streik der Lkw-Fahrer mit seiner Härte und Radikalität ein dunkles Omen war.