Latein Amerika

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Brasilien – Neymar und Alckmin

Wenn sich internationale Anleger Sorgen um Schwellenländer machen, dann stehen meist die Türkei (s. S. 5) und Argentinien (s. PEM v. 24.5.) im Blickpunkt. Doch der knapp zweiwöchige Streik seiner Fernfahrer rückt aktuell v. a. Brasilien ins Brennglas der Beobachter. Zu Recht, denn das südamerikanische Land von Präsident Michel Temer steht vor einem Schicksalsjahr. Da ist zum einen die in dieser Woche beginnende Fußball-Weltmeisterschaft (14.6. bis 15.7.), bei der das ganze Land von der Seleção Brasileira – wieder einmal – nicht weniger als den Titel erwartet. Nur wenn Superstar Neymar da Silva Santos Junior das Team zum sechsten Titel schießt, wird das nach Bevölkerung und Fläche größte Land Südamerikas einer lähmenden Trauer entgehen. Und da sind zum anderen die Präsidentschaftswahlen im Oktober, für die der Streik der Lkw-Fahrer mit seiner Härte und Radikalität ein dunkles Omen war.

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AMG übersteht Brasilien-Streik unbeschadet

Bei unserem Depotwert AMG Advanced Metallurgical Group sorgte der Streik der Lkw-Fahrer in Brasilien für zwischenzeitliche Bewegung in der Aktie. Ende Mai fiel das Papier (51,00 Euro; NL0000888691) unter die Marke von 48,00 Euro, weil der Rohstoffförderer eine wichtige Tantal-Mine in dem südamerikanischen Land zeitweise stilllegen musste.

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Home 24 ist Wette auf Zukunft

Der Online-Möbelhändler Home 24 (DE000A14KEB5) strebt an die Börse. Bis zu 7,69 Mio. neue Aktien werden platziert, wobei Altaktionäre, allen voran die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet, keine Anteile abgeben wollen.

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Wer hat Angst vorm Zinsanstieg?

Wen trifft es dieses Mal? Als Ben Bernanke 2013 die US-Zinsen allein dadurch in die Höhe trieb, dass er ein Ende der Anleihekäufe durch die Fed ankündigte, floss viel Anlegergeld aus den Schwellenländern ab. Jetzt steigen die US-Zinsen wieder, doch eine Schockwelle an den Emerging Markets ist ausgeblieben.

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Bradesco – Operative Fortschritte, aber mieses Umfeld

Wie von uns erwartet (s. PEM v. 23.11.17), entwickelt sich Brasiliens zweitgrößte Bank Bradesco operativ immer besser. Die Q1-Ergebnisse, die der neue CEO Octavio de Lazari Ende April vorgelegt hat, haben die meisten Analysten positiv überrascht. Mit der Aktie (7,16 Euro; 896694; BRBBDCACNPR8) ging es dennoch steil bergab. Das Papier hat allein in den letzten zwei Monaten 26% verloren. Unsere Zurückhaltung in der letzten Analyse zu Bradesco hat sich als berechtigt erwiesen: Aktuell ist in Brasilien eher die sich wieder eintrübende politische und wirtschaftliche Großwetterlage maßgebend für die Entwicklung der Aktienkurse als die operative Performance der Unternehmen und sei sie noch so gut. Brasilien steht vor einer Präsidentenwahl im Oktober mit völlig unsicherem Ausgang. Soziale Unruhen nehmen zu und auch die ökonomischen Daten entwickeln sich bei genauer Betrachtung nicht gerade in die richtige Richtung (s. S. 6).

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In Brasilien drohen erneut soziale Unruhen

Die aktuellen Wirtschaftsdaten aus Brasilien sind etwas schlechter als erwartet, wenn auch nicht wirklich besorgniserregend. Die Regierung nahm ihre Wachstumsschätzung für das laufende Jahr von 3 auf 2,5% zurück. Sie machte das schwierigere internationale Umfeld mit steigenden Zinsen und wachsendem Protektionismus dafür verantwortlich, der vor allem die Exporte behindert. Hinzu kommt der Bremseffekt der Etatkürzungen. Aber auch die private Konsumnachfrage entwickelt sich schwächer als erhofft. Ablesbar ist dies an den monatlich fallenden Zuwachsraten der Einzelhandelsumsätze.

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Betrug und Korruption – EM können etwas aufatmen

Trotz der gestiegenen Zahl entdeckter Delikte halten Deutschlands Manager Korruption hierzulande nicht für ein generelles Problem. In den Emerging Markets (EM), so der Eindruck, ist das ein wenig anders. So seien in Ländern wie Brasilien, Kolumbien oder Nigeria korrupte Methoden im Geschäftsleben regelmäßig anzutreffen. Diese These wird auch von einer von Ernst & Young (EY) zu Beginn der Woche vorgelegten Studie zumindest nicht entkräftet.

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América Movil profitiert von 5G

Der Telekommunikationsanbieter des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim ist wegen gut laufender Geschäfte in seinem Heimatmarkt und in Brasilien robust ins neue Jahr gestartet. Die Umsätze bei América Movil lagen mit 254,4 Mrd. mexikanischen Peso (rd. 11 Mrd. Euro) zwar um 3,7% unter dem Niveau des Vorjahres, bereinigt um die Effekte des erstarkten Peso stiegen die Erlöse aber um 2,8%. Die Kostenkontrolle funktionierte dabei, denn das EBITDA legte währungsbereinigt um fast 6% zu.

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TICKER: Ecopetrol gelingt die Trendwende

2017 haben der Einbruch der Weltmarktpreise für Öl und Kohle dem überwiegend staatlichen Ölkonzern Ecopetrol (22 US-Dollar; A0Q9ZL; US2791581091) zugesetzt. Ein Investitionsprogramm sollte dem Ölkonzern zu alter Stärke verhelfen (s. PEM v. 24.8.17). Keine leichte Aufgabe, die dem Management um Juan Carlos Echeverry dennoch geglückt ist. Im vergangenen Gj. gelang dem Konzern die avisierte Wende.

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Anglo American erhöht Produktion

Beim Minenbetreiber Anglo American verläuft die Neuausrichtung in unseren Augen weiterhin optimal. Der gelungene Netto-Schuldenabbau im vergangenen Gj. auf 4,5 Mrd. US-Dollar (-47%) eröffnet dem britisch-südafrikanischen Konzern bei auf 8,8 Mrd. Dollar gestiegenem EBITDA (+45%) für die Zukunft viel mehr Flexibilität. Geholfen haben zudem operative Effizienzmaßnahmen und die Stilllegung zahlreicher unprofitabler Förderstätten. 2017 kletterte der Gewinn je Aktie um beeindruckende 100% auf 2,48 Dollar nach oben. In der zweiten Jahreshälfte stieg die Dividende auf 0,54 Dollar und damit bereits auf das Ausschüttungsziel von 40% der Gewinne. Mit insgesamt 0,84 Euro errechnet sich daraus eine hohe Dividendenrendite von 4,2%.

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Embraer fliegt zu hoch

Saisonal üblich hat der Flugzeugbauer Embraer ein schwächeres Q1 abgeliefert. Der Umsatz fiel mit 992 Mio. US-Dollar 3,3% niedriger aus, beim EBITDA waren es mit 90 Mio. Dollar sogar 13% weniger als vor Jahresfrist. Erstmals seit dem Q1 2016 stand im Auftaktquartal wieder ein Nettoverlust von 25 Mio. Dollar in den Büchern. CEO Paulo Cesar de Souza e Silva hielt in einer Telefonkonferenz aber an der Guidance für das Gesamtjahr fest, die auch wir weiterhin für „mittig“ erreichbar halten: Der Umsatz soll zwischen 5,4 Mrd. und 5,9 Mrd. Dollar betragen (2017: 5,8 Mrd. Dollar; unsere Prognose: 5,6 Mrd. Dollar), das EBITDA bei 540 Mio. bis 650 Mio. Dollar (2017: 670 Mio. Dollar; unsere Prognose: 600 Mio. Dollar) liegen. Neue Impulse kommen v. a. vom neuen zivilen Flugzeugjet E190-E2, der zeitgleich in Europa, den USA und Brasilien zugelassen worden ist.

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Ternium – Aufatmen nach Zolleinigung mit den USA

Nach langer Anspannung und Unsicherheit bezüglich des Handelsstreits mit den USA und der angedrohten Stahlzölle, ist Ternium-CEO Daniel Novegil nach einer durchaus positiven Einigung jetzt wohl eine gewaltige Last von den Schultern gefallen. So verkündete das Weiße Haus am 30.4., einige Länder endgültig von den Stahl- und Aluminiumzöllen zu befreien, darunter auch Argentinien und Brasilien, wo Ternium 2017 das Stahlwerk CSA von ThyssenKrupp erworben hat. Dadurch steht einem weiteren Höhenflug der Aktie (40,55 US-Dollar; A0ESPU; US8808901081) vorerst nichts im Wege. So kennt das Papier an der Börse schon seit 2016 nur eine Richtung – und zwar nach oben. Allein seit Jahresanfang stieg der Kurs um rd. 25%. Mit Blick auf die fundamentalen Daten ist diese Entwicklung aber zweifellos berechtigt.

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Brasilien-Problem bei Geratherm

Die 51%-Beteiligung an der brasilianischen Tochter macht lediglich 4,3% des Jahresumsatzes von Geratherm (12,00 Euro; DE0005495626) aus, sie verhagelte aber trotzdem die Bilanz für 2017. Denn die Geratherm do Brasil hat inzwischen Gläubigerschutz beantragt, was für den Mutterkonzern zu Sonderabschreibungen führte.

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IWF – Schwellenländer erhöhen Schlagzahl

Der kräftige Wachstumstrend des vergangenen Jahres setzt sich fort. Das globale BIP soll nach 3,8% im vergangenen Jahr 2018 und 2019 jeweils 3,9% zulegen. Dabei erhöhen insbesondere die Emerging Markets ihre Schlagzahl leicht mit 4,9 bzw. 5,1% Wachstum nach 4,8% im Jahr zuvor. So sieht es jedenfalls der IWF in seinem jetzt veröffentlichten Frühjahrsausblick. Eine nach wie vor klar expansiv ausgerichtete Geldpolitik mit immer noch niedrigen Zinsen und reichlich Liquidität, starken fiskalischen Impulsen (vor allem aus den USA) sowie der insgesamt guten Stimmung sorgen für einen weiter leicht anziehenden Trend.

Emerging Markets

Verwundbar, aber unverzichtbar

Wenn der IWF (s. S. 5) seine Mitglieder zur alljährlichen Frühjahrstagung bittet, könnte ob der jüngsten optimistischen Konjunkturprognosen des Fonds (s. a. S. 5) eigentlich eitler Sonnenschein in Washington herrschen. Doch über der US-Hauptstadt hängen die tiefen Gewitterwolken drohender protektionistischer Maßnahmen. Dabei hängt das Wachstum der Weltwirtschaft mehr denn je von einem florierenden, freien Handel zwischen den Regionen der Welt ab. Wie alle Konflikte kennt auch ein Handelskrieg am Ende keinen Gewinner, egal wie siegessicher sich US-Präsident Donald Trump zeigt.

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Petrobras – Der Ölpreis hilft

Der Korruptionsskandal holt Petrobras immer wieder ein. Diesmal ist es die Verhaftung des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, die in engem Zusammenhang mit der Aufarbeitung des Falles steht. Am Aktienmarkt scheint der Skandal allerdings kurzfristig keine großen Auswirkungen zu haben. Denn die Stimmung an der brasilianischen Börse gilt als relativ gut, was sich in deutlich steigenden Indexständen gut ablesen lässt.

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Arcos Dorados ohne Stabilität

Unsere Wette aus PEM v. 21.09.17 auf eine Erholung des US-Dollar ging leider nicht auf. Der lateinamerikanische Franchisenehmer von McDonald‘s-Filialen, Arcos Dorados, hat deshalb weiterhin mit schwachen Ergebnissen zu kämpfen.

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Ferratum etabliert Mobile Banking

Eine hohe Nachfrage von Privatpersonen und mittelständischen Unternehmen nach kleinen Krediten bescherte Ferratum 2017 ein Umsatzplus von satten 44% auf 221,6 Mio. Euro. Trotz Markteintritts in Nigeria und Brasilien sowie Investitionen ins Mobile Banking stieg das EBIT des Finanzierungsdienstleisters mit 50,6% auf 31,8 Mio. Euro noch stärker. Dabei half auch die Zentralisierung von operativen Aufgaben. Die EBIT-Marge kletterte von 13,7 auf 14,4%.

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Brasilien – Keine Spur von Aufbruchstimmung

Soweit es die aktuellen Wirtschaftsdaten angeht, ist die Lage eindeutig: Brasilien hat sich weiter aus der Krise gearbeitet. Mit den unlängst vorgelegten Q4-Zahlen steht fest, 2017 hat nach zwei Jahren roten Zahlen (-3,8% und -3,5% für 2015/16) endlich wieder einen kleinen Zuwachs (+1%) gebracht. Wichtige Impulse lieferte dazu die Produktion, die sich seit Mitte 2017 kontinuierlich erholt und zuletzt (per Januar) um 5,7% zum Vormonat zulegte.

Emerging Markets

Yamaha Motor – Gewohnt souverän

Der Motorradhersteller Yamaha Motor schwimmt weiter auf einer Erfolgswelle. Im abgelaufenen Jahr konnten die Japaner ihre Umsätze um über 11% auf 1,67 Billionen Yen steigern. Die Erwartungen wurden damit übertroffen. Regional stach besonders die Region ASEAN hervor. Hier zogen die Einnahmen um gut 20% an – dank der starken Nachfrage nach Motorrädern in höheren Preisklassen. Aber nicht nur die Zweiräder ließen die Kassen klingeln.

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