Japan

Pharmaunternehmen

Daiichi bietet Einstiegschance

Eigentlich wollten wir schon vor Wochenfrist unser Votum für Daiichi Sankyo überprüfen, nachdem der japanische Pharmakonzern eine milliardenschwere Zusammenarbeit mit der britischen Astrazeneca auf dem Gebiet der Krebsforschung bekanntgegeben hatte. Doch die Nikkei 225-Aktie (72,24 Euro; A0F57T; JP3475350009) hatte gerade einen 10%-Freudenhüpfer hingelegt. Zudem wollten wir die anstehenden Quartalszahlen noch in unsere Bewertung einfließen lassen. Um es kurz zu machen: Die Q1-Zahlen (per 30.6.) brachten keinen neuen Impuls, sorgten bei der Aktie aber für einen kleinen Rücksetzer.

Industrie

ABB steckt Geld in eigene Aktien

Die Palette der von ABB aus der Schweiz angebotenen Automatisierungsprodukte ist sehr breit: Sie reicht von klassischen Antrieben und Motoren über Leit- und Messtechnologieprodukte bis zu Steuerungs- und Informationssystemen.

Automobilbau

Mazda setzt auf den ersten Stromer

Vor Jahresfrist rieten wir bei Mazda zum Abwarten, da der Autobauer einen verhaltenen Ausblick auf das Gj. 2019/20 (per 31.3.) gegeben hatte (s. PEM v. 18.7.19). Inzwischen liegen bewegte Zeiten hinter den Japanern, nachdem Corona auch bei diesem Unternehmen erhebliche Bremsspuren hinterlassen hat. So fiel der Aktienkurs (5,15 Euro; 854131; JP3868400007) im Zuge des Virus-Crash von Preisen um 8,00 Euro bis auf ein Zwischentief im Stuttgarter Handel bei 4,23 Euro.

Elektromotoren

Corona kann Nidec nicht vom Wachstum abhalten

Der Spezialmotorenhersteller Nidec aus Fernost hat keine größeren Probleme mit der Corona-Pandemie. Dies vermittelt jedenfalls der Start ins neue Gj. (per 31.3.): Von April bis Juni ging der Umsatz nur um 6,6% auf 336,9 Mrd. Yen (ca. 2,73 Mrd. Euro) zurück. Mit dem operativen Gewinn von 28,1 Mrd. Yen konnte Nidec dank Kosteneinsparungen sogar den Vj.-Wert um 1,7% übertreffen. Auch wenn das Ergebnis der fortgeführten Geschäfte letztlich um 12,6% auf 20,7 Mrd. Yen nachgab, hat sich der Konzern inmitten der Corona-Pandemie gut geschlagen.

Mobilität

Yamaha Motor – Zykliker mit Ausbruchschance

Die Corona-Krise hat auch vor dem japanischen Motorradhersteller Yamaha Motor nicht haltgemacht. Nach einem ordentlichen Jahresstart sank der Umsatz im ersten Quartal um 7,8% auf 395,85 Mrd. Yen. Lediglich ein kleiner Teilbereich des Konzerns (Robotics) landete im Plus. Alle übrigen Segmente mussten Rückgänge ausweisen. Selbst die sonst so starke und vor allem gewinnträchtige Sparte „Marine Products“ spielte weniger ein (minus 13%).

Elektronik

Canon – Kamera-Markt braucht Zeit

Die Corona-Krise trifft den ohnehin strauchelnden Kamerahersteller Canon mit voller Wucht (s. PEM v. 9.1.). Bei einem Umsatzrückgang um 9,5% auf 782,3 Mrd. Yen brach das operative Ergebnis im Auftaktquartal 2020 um 18,7% auf knapp 32,9 Mrd. Yen ein. Der Gewinn stürzte sogar um 30% auf 21,9 Mrd. Yen ab.

Sportschuh- und –bekleidungsmarke

Asics – Große Hoffnung in großer Fallhöhe

Die Folgen des wochenlangen Lockdowns wegen der Corona-Pandemie sowie höhere Werbeausgaben für die ursprünglich im Sommer geplanten Olympischen Spiele in Tokio haben die japanische Laufsportmarke Asics im Auftaktquartal in die roten Zahlen gedrückt. Unterm Strich fiel zwischen Januar und März ein Verlust von 243 Mio. Yen an, wie das Unternehmen Ende Mai mitteilte.

Nahrungsmittel

Kikkoman auch online gefragt

Bei Kikkoman wurden wir im Corona-Crash-Tief in Frankfurt bei 31,20 Euro unglücklich ausgestoppt. Zuvor hatten wir für unsere Kaufempfehlung (s. PEM v. 5.12.19) den Stopp bei 33,80 Euro gesetzt. Inzwischen hat sich die Aktie (40,60 Euro; 856983; JP3240400006) des japanischen Saucen-Spezialisten aber wieder deutlich erholt und zeitweise sogar wieder das Kursniveau von vor Ausbruch der Pandemie erreicht.

Automobilbau

Toyota – Vorsichtiger Optimismus

Die Automobilbranche gehört zu den Industrien, die es derzeit am schwierigsten haben, sich möglichst schnell von den Folgen des weltweiten coronabedingten Lockdowns zu erholen. Denn die Weltwirtschaft erholt sich insgesamt nur sehr langsam. In Japan etwa zeigen sich einige Unternehmen mittlerweile schon vorsichtig optimistisch, nachdem der Ausnahmezustand im Land wieder aufgehoben wurde.

Kosmetikprodukte

Shiseido erreicht Ziele nicht

Konzerne, die stark auf dem chinesischen Markt präsent sind, spürten schon sehr früh die Folgen von Corona. So erging es auch dem japanischen Kosmetikkonzern Shiseido, dessen Aktienkurs (57,33 Euro; 854002; JP3351600006) schon Ende 2019 auf Talfahrt ging und unseren Stopp riss. Nun will CEO Masahiko Uotani sich berappen. Sein Plan: Die China-Strategie als postpandemisches Wachstumsmodell für den gesamten Konzern anwenden. Das bedeutet, das E-Commerce weiterentwickeln und den Onlineumsatz binnen zwei, drei Jahren auf 30% der Gesamterlöse erhöhen.

Brauerei

Asahi wird noch internationaler

Dem großen japanischen Brauereikonzern Asahi fällt es unverändert schwer, ordentliches Wachstum zu genieren. Die Asiaten suchen deshalb schon seit längerem im Ausland nach geeigneten Übernahmemöglichkeiten. Deshalb macht der zum 1.6. abgeschlossene Kauf des profitablen australischen Biergeschäfts von Anheuser-Busch InBev Sinn. Damit hat Asahi mit dem australischen Kontinent ein drittes Standbein neben dem Heimatmarkt und Europa. Zudem war das Unternehmen „Down Under“ bereits mit internationalen Marken wie Asahi, Peroni und Pilsner Urquell präsent und kann jetzt sein Vertriebsnetz optimieren.

Technologie und Elektronik

Toshiba – Mit Kosteneinsparungen durch die Krise

Vor dem coronabedingten Börsen-Crash in diesem Frühjahr schien die Welt beim Industriekonzern Toshiba noch in Ordnung. Vor allem im Q4 setzte der Aktienkurs (26,10 Euro; 853676; JP3592200004) zu einem neuen Höhenflug an, wollte die Geschäftsführung doch den japanischen Technikkonzern wieder in altem Glanze erstrahlen lassen (s. PEM v. 10.10.). Die Corona-Krise hat nun sämtliche Pläne zunichte gemacht.

Konsumgüter

Shimano – Fahrradgeschäft nimmt deutlich Fahrt auf

Schon vor Beginn der Corona-Pandemie und den weltweiten Lockdown-Maßnahmen aus diesem Frühjahr verzeichnete der japanische Teilehersteller Shimano, der vier Fünftel seiner Gesamtumsätze im Bereich der Fahrradkomponenten generiert, einen moderat steigenden Umsatz und Gewinn (s. PEM v. 5.3.). Nach einem kurzen Schock infolge des coronabedingten Börsen-Crashs Mitte März erholte sich die Shimano-Aktie (160,00 Euro; 865682; JP3358000002) aber wieder sehr schnell.

Pharmaindustrie

Takeda mit Corona-Fantasie

Im vergangenen Sommer hatten wir bei Takeda zum Abwarten geraten, nachdem der japanische Pharmakonzern den irischen Mitbewerber Shire für satte 62 Mrd. US-Dollar übernommen hatte. Zu unsicher war die Situation, vor allem mit Blick auf den enorm hohen Kaufpreis und die schwierige Integration.

Foto- und Optikindustrie

Nikon verliert durch Corona 10 Mrd. Yen an Gewinn

Nikon konnte uns in den vergangenen Jahren nicht überzeugen, weshalb wir auch noch vor Jahresfrist (s. PEM v. 16.5.19) bei Kursen um 11,58 Euro zum Abwarten geraten hatten. Langfristig leidet der Kamerahersteller unter den Smartphones, deren Kameras fast bei jeder neuen Serie eine Weiterentwicklung erleben und dadurch klassische Mittelklasse-Geräte am Markt nahezu überflüssig gemacht haben. Das Management hat darauf schon vor einigen Jahren reagiert und die Produktionskapazitäten entsprechend angepasst.

Technologie

Fujitsu – Corona sorgt für Rückenwind

Der zeitlich versetzte Lockdown der Wirtschaft in Asien, Europa und den USA hat viele Branchen und Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. Zu den wenigen Profiteuren der Krise gehört der PC-Hersteller Fujitsu: Weil plötzlich viel mehr Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten, ist die Nachfrage nach Laptops und mobilen Lösungen kräftig angesprungen, was dem internationalen Geschäft des viertgrößten IT-Konzerns der Welt kräftig Rückenwind verlieh.

Fahrzeugbauer

Unter den Autobauern ist Suzuki keine Ausnahme

Eigentlich sollte das 100-jährige Jubiläum des Fahrzeugbauers Suzuki ein Anlass zum Feiern sein. Aber die weltweit weitestgehend stillstehende Autoindustrie und die stark eingetrübten Jahreszahlen vom Dienstag (26.5.) verdarben vielen Investoren die Partylaune. Wegen einer bereits zuvor schleppenden Konjunktur und der zusätzlichen Coronakrise rutschten die Japaner in den vergangenen beiden Geschäftsjahren bei der operativen Marge wieder auf das 2015er-Niveau von 6,2% ab. Die zwischenzeitlich erreichte Premiumhöhe von 10% erscheint dagegen aktuell utopisch und Marktexperten sehen das Niveau in diesem Jahr sogar auf 3,4% abschmelzen.

Telekommunikations- und Medienkonzern

Softbank – Der Chef steht mit dem Rücken an der Wand

Am Ende wurde es noch schlimmer als ohnehin schon erwartet. Der Technologieinvestor Softbank vermeldete zu Wochenbeginn für das Gj. 2019/20 (per 31.3.) einen satten Nettoverlust von 961,6 Mrd. Yen (rd. 8,3 Mrd. Euro). Dieser fiel damit fast 7% höher aus als im April vorhergesagt (vgl. PEM v. 16.4.). Die Beteiligungen des etwa 100 Mrd. US-Dollar schweren Vision Fund seien wegen des Corona-Shutdowns stärker als gedacht geschrumpft, erläutert Unternehmensgründer Masayoshi Son, der das Investment-Vehikel, das 2019/20 einen Verlust von 1,9 Bio. Yen schrieb, 2017 mit Hilfe von Großinvestoren wie dem saudischen Staatsfonds ins Leben rief.

Bekleidungskonzern

Fast Retailing – Erholungsrally mit vielen Fragezeichen

Geschlossene Läden, Kontaktverbot, Kurzarbeit – die Corona-Krise hat beim japanischen Bekleidungskonzern Fast Retailing die erwarteten deutlichen Spuren in der Bilanz hinterlassen. Bei einem Umsatzrückgang um 4,7% auf 1,21 Bio. Yen brachen der Nettogewinn im ersten Halbjahr (per 29.2.) um 11,9% auf 100,4 Mrd. Yen, das operative Ergebnis sogar um 20,9% auf 136,7 Mrd. Yen ein. Und das dicke Ende kommt erst noch. Denn zum Bilanzstichtag am 29.2. steckte die Covid-19-Pandemie sowohl in Europa als auch in den USA noch in den Kinderschuhen.

Autoindustrie

Honda macht so wenig Gewinn wie seit 2016 nicht mehr

Für Takahiro Hachigo boten die Zahlen des Gj. 2019/20 (per 31.3.) viel Anlass zur Demut. Die von ihm geführte Honda Motor Co. musste wegen der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie im Schlussquartal per Ende März mit 5,6 Mrd. Yen (umgerechnet rd. 48 Mio. Euro) den ersten Quartalsverlust seit vier Jahren hinnehmen. Im Gesamtjahr verdienten die Japaner operativ mit 633,6 Mrd. Yen so wenig wie seit 2016 nicht mehr. Um stolze 28% sind die Fahrzeugverkäufe in dem von der Corona-Krise am heftigsten getroffenen Quartal geschrumpft.

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