Indien

Wachstumsprognose

Globale Wirtschaft – Erholungstempo sinkt weiter

Mit dem aktuellen Update zum globalen Ausblick (WEO) vom April nimmt der IWF seine Wachstumsprognose für 2023/24 auf jeweils 3% (zuvor 3% und 3,5%) zurück. Damit bleiben die Aussichten im historischen Vergleich schwach. Vor allem steigende Zinsen und die Inflation zählen zu den maßgeblichen Bremsklötzen.

Öl und Gas

Reliance investiert in Digitalisierung

Die größte Demokratie der Welt ist im Aufschwung. Das unterstreicht nicht nur die dreitägige Indienreise von Wirtschaftsminister Robert Habeck vergangene Woche. Im Q1 wuchs das BIP in Indien um 6,1% so stark wie in keiner anderen Volkswirtschaft. Digitalisierung ist dabei ein wichtiger Wachstumstreiber, denn immer mehr der 1,4 Mrd. Einwohner des Landes nutzen die Vorzüge des Internets.

IT-Dienstleister

Wipro – Kunden werden knausriger

Der indische IT-Dienstleister Wipro ist im abgelaufenen Quartal kaum noch gewachsen. Wie das Unternehmen mitteilte, kletterten die Erlöse im Service-Geschäft in konstanten Währungen ggü. dem Vj. um 1,1% auf 2,8 Mrd. US-Dollar (rd. 2,5 Mrd. Euro). Sequenziell stand sogar ein Minus von 2,8% zu Buche – der dritte Rückgang in Folge.

China im Mittelpunkt
Handelspartner

China 2.0 oder Indien 1.2?

Debatten rund um Indien drehen sich oft um die Frage, ob sich das Land östlich des Arabischen Meers zu einem „China 2.0“ entwickle. Politisch eifert dabei keines der Länder dem anderen direkt nach. Differenzen hingegen gibt es zu Hauf, angefangen beim politischen System bis hin zu ungelösten Grenzfragen. Auch demografisch klaffen die Unterschiede weit auseinander.

Mode und Bekleidung

Fast Retailing noch optimistischer

Der Modekonzern Fast Retailing schwimmt weiter auf einer Erfolgswelle. Die Umsätze kletterten im Q3 bis Ende Mai um rd. 24% auf gut 676 Mrd. Yen (rd. 4,35 Mrd. Euro), wie der Konzern mitteilte.

Märkte

Investitionen stärken die Starken

Dem jüngsten „World Investment Report“ der UNCTAD zufolge sind die Direktinvestitionen (FDI) gesunken. Weltweit gingen sie im Vj. um 12% auf 1,3 Bio. (2021: 1,48 Bio.) US-Dollar zurück. Der Rückgang war v. a. das Ergebnis geringerer Finanzströme und Transaktionen innerhalb der etablierten westlichen Industriestaaten, deren FDI-Zuflüsse um über 36% einbrachen während die Entwickungsländer um 4% zulegten. Allerdings konzentrierte sich dieses Wachstum auf einige Big Player. Einbußen erleiden mussten hingegen besonders die Gruppe der am unfortgeschrittensten Länder (-22% bzw. 22 Mrd. Dollar). Hintergrund dieser Trends dürften die Lieferketten-Probleme und der Chipmangel gewesen sein. Drei der fünf größten Investitionsprojekte wurden in der Halbleiterindustrie angekündigt.

Telekommunikation

Singtel mit „Down Under“-Sorgen

Aktionäre von Singapore Telecommunications (Singtel) dürften sich schon auf die HV in zwei Wochen (28.7.) freuen. Dort soll auf Basis des erfolgreichen Gj. eine Schlussdividende von 5 Singapur-Cent (rd. 3 Euro-Cent; Gj.: 9,9 Cent) je Aktie (1,68 Euro; SG1T75931496) beschlossen werden, was einer Dividendenrendite von 4,0% entspricht.

Halbleiter

Hon Hai – Bruch in Indien

Hon Hai Precision sorgt in Indien für einen Paukenschlag: Der Apple-Zulieferer hat am Dienstag (11.7.) bekanntgegeben, das geplante Joint-Venture mit Vedanta platzen zu lassen. In Kooperation sollte für rd. 20 Mrd. Euro eine der größten Produktionsstätten für Halbleiter und Displays in Indien entstehen.

Märkte

Kasachstan – Wichtige Kreuzung des Welthandels

Die Logistik hat sich in Kasachstan unversehens zu einer besonders beachteten Branche entwickelt. Da ist zunächst die von China vorangetriebene „Neue Seidenstraße“, die nach ihrem Start im chinesischen Kashgar zunächst nach Kasachstan und von dort aus weiter nach Westen läuft und als „Mittlerer Korridor“ bezeichnet wird.

Märkte

Neue Seidenstraße – Zweischneidiges Schwert

Mittlerweile drängen Dutzende Kreditnehmer der „Belt and Road-Initiative“ (BRI) Chinas darauf, ihre Darlehen neu zu verhandeln. Von der amerikanischen Rhodium Group zusammengestellten Daten zufolge hatte China 2017 bis 2019 noch Kredite im Wert von 17 Mrd. US-Dollar restrukturiert. Zwischen 2020 und März 2023 waren es schon 78,5 Mrd. Dollar. Die hier abgeschriebenen oder ausgefallenen Anteile stehen für neue Investitionen nicht mehr zur Verfügung. China hat daher das Tempo der Finanzierung neuer BRI-Projekte stark gedrosselt.

Pharma

Dr. Reddy’s stärkt Indien-Geschäft

Nach guten Q3-Zahlen rieten wir beim Arzneimittehersteller Dr. Reddy’s am 25.1. zum Einstieg mit Abstauber-Limit bei 47,00 Euro. Aber weil die Aktie nach unserer Empfehlung direkt ins Laufen kam, gab es für PEM-Leser keine reale Chance, zum Limit einzusteigen. Dies ist nachträglich besonders ärgerlich, denn die Entscheidung war grundsätzlich richtig, wie der Kursanstieg bis heute von 18% beweist.

Die Bitte um eine Untersuchung des Corona-Ausbruchs in Wuhan hat Australien viel Ärger mit China eingebracht.
Weltwirtschaft

China – Ein Pol unter mehreren

Lange galt China als der Wachstumsmotor schlechthin: für die Weltkonjunktur unabdingbar, bei Investoren heiß begehrt. Doch allmählich weicht dieses Bild einer Weltordnung, die auf mehr als nur einen Motor setzt.

Infrastruktur

Larsen & Toubro profitiert auf breiter Front

Lange schon ist es her, dass wir uns das indische Infrastruktur-Schwergewicht Larsen & Toubro näher angeschaut haben (vgl. PEM v. 21.9.21). Das Konglomerat von Unternehmen aus Sektoren wie Schiffbau, Militär, Finanzdienstleistungen, Energie, IT oder medizinischen Produkten konnte im Gj. 2022/23 (per 31.3.) deutlich wachsen. Nicht zuletzt lag das auch an den zahlreichen Infrastrukturprojekten, die Premier Narendra Modi nach Corona massiv vorangetrieben hatte. Konkurrent Adani Group (vgl. PEM v. 1.3.) geriet derweil jedoch in ein dichtes Netz von Geldwäsche, Marktmanipulation und Bilanzbetrug, aus dem sich der Konzern erst allmählich befreit.

Märkte

Indien läuft China den Rang ab

Nach 3,1% im vergangenen Jahr wird sich das Wachstum der Weltwirtschaft dem neuen Ausblick der Weltbank zufolge im laufenden Jahr auf 2,1% abschwächen, was aber immer noch 0,4 Prozentpunkte besser ist als im Januar geschätzt. Die rasche Öffnung Chinas hat einen unerwarteten Schub gebracht, während der Ukrainekrieg nicht so starke Effekte zeigte wie befürchtet. 2024 dürfte sich das Wachstum wieder leicht auf 2,4% erholen, was drei Zehntel unter der Prognose vom Januar liegt. Den Emerging Markets (EM) werden wie üblich bessere Zahlen zugeschrieben: 2023 soll mit 4% Wachstum um sechs Zehntel besser ausfallen als zuvor geschätzt, die Abwärtsrevision fällt mit 0,2 Prozentpunkten geringer aus.

Bank

DBS setzt ambitionierte Ziele

Weiter wachsen – das waren die Schlagworte von Piyush Gupta. Auf dem Kapitalmarkttag (22.5.) von DBS legte der Vorstandschef von Singapurs größter Bank die Messlatte jedenfalls recht hoch.

Die Flaggen der fünf BRICS-Staaten
Ausblick

EM schwingen den Taktstock

Zugegeben, harmonisch verlief die Erholung an den Schwellenländermärkten bisher noch nicht. Der MSCI EM etwa hinkt mit einer YTD-Performance von +3,2% deutlich hinter seinen Industrie-Pendanten DAX (+13,8%), Frankreichs CAC 40 (+9,2%) und S&P 500 (+12,0%) hinterher. Denn gerade aus Asien erklangen in der ersten Jahreshälfte eher schiefklingende Dissonanzen.

Geopolitik

Tripolare Welt?

Die Reisediplomatie des deutschen Bundeskanzlers, jeweils mit prominenten Wirtschaftslenkern im Schlepptau, beantwortet die Frage eigentlich schon. Von einer auf Konfrontation ausgerichteten tripolaren Welt will Olaf Scholz nichts wissen, ebenso wenig von einer Deglobalisierung. China bleibt wichtig, weshalb Scholz schon im November vergangenen Jahres dorthin reiste. Die Abhängigkeiten von Peking will Scholz aber reduzieren. Deshalb ist 2023 geprägt von einer vorher nicht gekannten Reisetätigkeit in die für Deutschland und seine neue wirtschaftliche Zukunft wichtigsten Länder. So besuchte Scholz im Januar Brasilien, im Februar Indien und aktuell schon das zweite Mal Afrika.

Währungen

Die immergrüne Frage nach dem Greenback

Das Kürzel BRIC (für Brasilien, Russland, Indien, China) wurde 2003 vom ehemaligen Goldman Sachs-Chefökonomen Jim O´Neill als Etikett einer auf die Emerging Markets ausgerichteten Investmentstrategie populär gemacht. Mittlerweile sind sie die vier zu einer politischen Organisation geworden und haben aus Proporz-Gründen Südafrika als Vertreter Afrikas mit ins Boot geholt.

IT-Dienstleister

WNS bleibt ein Dauerbrenner

Wir hatten in den vergangenen Wochen bereits auf die fünftgrößte und wachstumsstarke Wirtschaftsregion Indien hingewiesen. Das Land ist die Heimat des Outsourcing-Spezialisten WNS, einer seit 2015 durchgängigen Kauf-Empfehlung von PLATOW mit einem Kursplus von rd. 250%. Am Donnerstag (27.4.) präsentierte das Unternehmen nun seinen Jahresabschluss (per 31.3.) und konnte erwartungsgemäß bei allen wichtigen Kennzahlen zweistellig zulegen.

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