Verbund wird profitabler dank intelligenter Stromspeicher
Hochwasser, Dürren und heftige Unwetter haben Verbund im dritten Quartal vor enorme Herausforderungen gestellt. Eine Prognoseerhöhung gab es trotzdem.

Österreichs größter Stromerzeuger kämpft nach dem Rekordjahr 2023 weiter mit fallenden Großhandelspreisen für Strom. Der Verkaufspreis des aus Wasserkraft (90% der Erzeugungsleistung) erzeugten Stroms reduzierte sich im Schnitt um ein Drittel auf 113,8 Euro je Megawattstunde. Auch das Ergebnis aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen zeigte trotz gestiegener Erzeugung einen Rückgang. Nach neun Monaten verringerten sich die Umsätze entsprechend um 40% auf 5,8 Mrd. Euro, während das EBITDA um 26% auf 2,6 Mrd. Euro fiel. Der Gewinn ging um 30% auf rund 1,4 Mrd. Euro zurück.
Nach dem durch den russischen Angriffskrieg ausgelösten Gaspreisschock 2022 sind diese Rückgänge aber bereits vom Markt antizipiert. Analysten rechneten beim EBITDA und Ergebnis sogar mit um 4 bis 6% höheren Rückgängen. Gut gefällt uns in diesem Zusammenhang, dass Verbund das historisch noch immer hohe Preisniveau nutzt und nach dem Ausbau der Kapazitäten im Vorjahr jetzt wieder die Profitabilität anpackt.
So stieg die EBITDA-Marge gegenüber Vorjahr kräftig um 870 Basispunkte auf 45,0%. Hierzu beigetragen haben u.a. Investitionen in große Batteriespeicherkonzepte zur Verstetigung des Stromangebots. Für 2024 avisiert das Management jetzt ein EBITDA zwischen 3,2 bis 3,4 (zuvor: 3,0 bis 3,3) Mrd. Euro sowie einen Konzerngewinn von 1,7 bis 1,8 (zuvor: 1,5 bis 1,65) Mrd. Euro.
Mit einem 2025er-KGV von 16 (10-Jahres-Schnitt: 26) bleibt die Aktie (74,80 Euro; AT0000746409) günstig bewertet. Gleichzeitig dürfte die Dividende auf 4,79 bis 6,18 Euro je Aktie ansteigen, was einer Dividendenrendite von 6 bis 8% entspricht.
Verbund bleibt auf unserer Kaufen-Liste. Den Stopp ziehen wir hoch auf 55,80 (49,80) Euro.