Halbleiterindustrie

STMicro – „Eines der schlimmsten Jahre seit vielen Jahrzehnten“

Abseits des aktuell noch intakten KI-Booms ist an den Halbleitermärkten keine Besserung in Sicht. Zahlen und der Ausblick des französisch-italienischen Chipherstellers STMicroelectronics (STM) belegen das.

Thomas Koch,
Das Logo von STMicroelectronics
Das Logo von STMicroelectronics © JJfoto - stock.adobe.com

CEO Jean-Marc Chery brachte es beim Earnings-Call am Donnerstag (30.1.) auf den Punkt: „2024 war für die Branchen, in denen wir tätig sind, eines der schlimmsten Jahre seit vielen Jahrzehnten, insbesondere in der Industrie und im Automobilsektor“. Die gerade in Europa anhaltend hohen Lagerbestände und die daraus resultierende Nachfrageschwäche belasten das Unternehmen, das u.a. Mikrocontroller und Sensoren für Autos produziert. Im Q4 betrug der Umsatzrückgang 22,4%, während die Bruttomarge auf 37,7% und das EPS auf 0,37 US-Dollar fielen. 2024 sank der Umsatz um 23,2%, die Bruttomarge lag bei 39,3% (Vj.: 47,9%) und das EPS bei 1,66 (Vj.: 4,46) Dollar.

Die Aussichten bleiben mau, weshalb große Teil der Produktion eingestellt wurden und Fabriken geschlossen werden sollen. Das belastet im Q1 die Bruttomarge, die auf 33,8% fallen und dann im weiteren Jahresverlauf steigen soll. Während beim Q1-Umsatz ein Rückgang von 27,6% avisiert wird, bleibt der Vorstand eine Jahresprognose wegen „äußerst geringer Visibilität“ schuldig. Positiv ist neben den Kostensenkungsmaßnahmen nur der Hinweis, dass STM Marktanteile gewonnen haben könnte. Nach dem erneuten Kursrutsch in dieser Woche ist die Aktie (21,62 Euro; NL0000226223) auch charttechnisch angeschlagen. Die bisherige Unterstützung bei rund 23,00 Euro sollte schnellstmöglich zurückerobert werden, ansonsten droht unser Stopp bei 20,00 Euro zu reißen.

Investierte Leser Halten STM.

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