Gewinner der weihnachtlichen Konsumfreude
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Wenn es in der Zeit vor dem Internet um Profiteure des Weihnachtsgeschäfts ging, dann landeten Anleger schnell bei Werten wie Hussel (später Douglas), Horten, Karstadt oder Kaufhof. Davon ist nicht viel übrig geblieben.
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Die Unternehmen stehen dank Übernahmen, Fusionen oder Firmenpleiten in dieser Form heute nicht mehr auf dem Kurszettel. Lediglich die Metro und ihr junger Elektronik-Abkömmling Ceconomy sind aus diesem Kreis aktuell handelbar. Das Internet hat aber auch unsere Einkaufsaktivitäten zu Weihnachten massiv verändert, weshalb wir heute drei etwas kleinere Werte vorstellen, die von diesem Trend profitieren.
Längst finden sich unter dem Weihnachtsbaum viele Eintrittskarten für Konzert-, Theater- und Sportveranstaltungen. Der größte deutsche Anbieter ist CTS Eventim. Kauf und Ausdruck der Eintrittskarten erfolgen per Mausklick. So gehen jährlich mehr als 100 Mio. Tickets für rd. 180 000 Events über den virtuellen Ladentisch. CEO Klaus-Peter Schulenberg hat inzwischen auch das Geschäft mit eigenen Live-Events aufgebaut. Zudem wächst CTS durch Zukäufe im Ausland. Dies trieb den Umsatz in den ersten neun Monaten um 29% auf 746 Mio. Euro. Beim EBITDA ging es nur um rd. 12% auf 120,3 Mio. Euro nach oben, da u. a. Vorlaufkosten für zukünftige Veranstaltungen belasteten. Mit einem 2018er-KGV von 29 ist die Aktie (41,28 Euro; DE0005470306) zwar kein Schnäppchen mehr. Doch ein intakter Aufwärtstrend, die Dividendenrendite von 1,5% und ein wohl starkes Q4 stimmen uns zuversichtlich.
CTS Eventim bleibt ein Kauf mit Stopp bei 31,00 Euro.
Zu den beliebtesten Geschenken gehören inzwischen Fotobücher. Erfinder und Marktführer ist die Cewe Stiftung. Das Unternehmen hat sich längst vom reinrassigen Fotofinisher zu einem Sortimentanbieter von Produkten rund um das Foto entwickelt, der zuletzt den Geschäftsbereich Online-Druck neu aufgebaut hat. Speziell bei den Fotobüchern mussten die Oldenburger zu Jahresbeginn eine Kröte schlucken, denn in Deutschland und in Österreich erhöhte der Staat den Umsatzsteuersatz. Dies führte zu höheren Endpreisen, weshalb der Absatz im 1. Hj. sank. Im Q3 erholte sich das Fotobuch-Geschäft aber mit Plus 0,3% auf 1,4 Mio. Stück wieder. Auch in der Weihnachtszeit dürfte die Konsumfreude höhere Preise vergessen machen und für Absatzrekorde sorgen.
Die Cewe-Aktie (78,64 Euro; DE0005403901) ist daher ein Kauf mit Stopp bei 60,00 Euro.
Zum leckeren Weihnachtsessen gehört ein guter Tropfen Wein. Schnell kommt daher mit der Hawesko Holding ein führender Anbieter von qualitativ hochwertigen Weinen und Champagnern ins Spiel. Dabei hilft, dass die Hamburger u.a. mit hawesko.de und vinos.de im Internet stark vertreten sind. Doch auch in den Jacques‘ Wein-Depots werden viele Liebhaber fündig. Vor allem die Fokussierung auf eine stärkere Digitalisierung des Geschäfts trieb die Aktie (51,00 Euro; DE0006042708) im Sommer auf ein Rekordhoch. Das 2018er-KGV von 20 ist aber nicht überteuert und die Dividendenrendite von 2,5% lockt Genießer an.
Hawesko bleibt ein Kauf mit Stopp bei 39,60 Euro.
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