Europäische Aktien

Bonduelle – Klein muss nicht immer von Nachteil für die Aktionäre sein

In der Lebensmittelbranche dominieren große Player wie Danone, Mondelez und Nestlé den Markt. Allerdings schaffen es auch immer wieder kleinere Anbieter, erfolgreiche Nischen zu besetzen. Zu diesen Playern gehört auch die französische Firma Bonduelle, von der sich lediglich 32 Mio. Aktien im Umlauf befinden. In vielen Ländern ist die Gesellschaft vor allem durch den Verkauf von Erbsen bekannt. Allerdings beinhaltet das Angebot der Gallier noch viele andere Produkte. Hierzu zählen neben diversen Konserven auch frische Erzeugnisse wie Salate, Dressings, Rohkost oder Grillgemüse. Insgesamt umfasst das Netzwerk von Bonduelle 3 440 landwirtschaftliche Betriebe, 58 Weiterverarbeitungsanlagen und knapp 9 600 Mitarbeiter. Damit besteht aus unserer Sicht eine kritische Masse, um erfolgreiches Marketing zu betreiben und bei den Supermärkten attraktive Regelplätze zu erhalten.

Im Fiskaljahr 2014/15 per (30.6.) arbeitete Bonduelle relativ erfolgreich. Zwar wird der Geschäftsbericht erst am 9.9. veröffentlicht. Allerdings steht jetzt schon fest, dass die Erlöse um 3% auf 1,98 Mrd. Euro gesteigert werden konnten. Das EPS dürfte unserer Einschätzung nach auf 2,02 Euro gestiegen sein, was gegenüber der Vorjahresperiode einem Plus von 18% entspricht. Mit einer Nettoumsatzrendite von rund 3,1% ist Bonduelle derzeit bei Weitem noch nicht so profitabel wie die multinationalen Wettbewerber, die oft auf deutlich über 10% kommen. Allerdings sind wir und die Analysten (Thomson) davon überzeugt, dass dieser Rückstand etwas verringert wird. Hierzu dürfte vor allem der für Bonduelle wichtige europäische Markt beitragen, der sich wirtschaftlich derzeit erholt und somit die Möglichkeit für Preissteigerungen bietet.

Mit einem 2015/16er-KGV von 11 ist der Titel (23,85 Euro; FR0000063935) innerhalb der Branche unterbewertet. Mittelfristig dürfte die Dividende zudem erhöht werden. Auch deshalb sind wir davon überzeugt, dass sich der seit Mitte 2013 anhaltende Aufwärtstrend fortsetzt. Da seit unserer Empfehlung vom 19.12.12 ein Split im Verhältnis 1:4 stattgefunden hat, passen wir den Stoppkurs entsprechend an. Neuleser steigen bis 24,50 Euro mit Stopp 19 Euro ein.

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