BE Semiconductor – Spannend, aber noch zu teuer
An dem Herstellungsprozess für die in Zukunft immer wichtiger werdenden Halbleiter sind zahlreiche Unternehmen beteiligt. Dazu zählt auch die niederländische BE Semiconductor (Besi), die Systeme zur Montage und Verpackung der Computerchips entwickelt.
Konkret geht es darum, Halbleiter auf Substrate oder andere Chips zu montieren, sie zu schützen und ihre Leistungsfähigkeit sowie die Haltbarkeit zu verbessern. In den jeweiligen Segmenten der Montagetechnologie gehört der Konzern zu den weltweit führenden Anbietern mit Marktanteilen zwischen 10 und 25%. Trotzdem zählt BE Semi im Vergleich zu anderen Konzernen der Chipbranche eher zu den kleineren Playern (2023er-Umsatz: 579 Mio. Euro).
Die Zyklik der Branche und die anhaltende Nachfrageschwäche für Smartphone- und Automobilanwendungen hat Besi enttäuschende Q1-Zahlen (24.4.) beschert. CEO Richard Blickman ist dennoch sehr optimistisch. Vor allem die gute Marktpositionierung bei demnächst wahrscheinlich stark nachgefragten Technologien (v.a. Hybrid Bonding) macht das Unternehmen attraktiv.
Die guten Aussichten spiegeln sich entsprechend in den Konsensschätzungen wider. Demnach soll der Umsatz von rund 700 Mio. Euro in diesem Jahr bis 2026 um 84% auf fast 1,3 Mrd. Euro steigen. Dank höherer Gewinnmargen wird dann ein EPS von 6,23 Euro (nach 2,76 Euro in 2024) prognostiziert.
Setzen wir die durchschnittliche 12-Monate-Forward-KGV-Bewertung der vergangenen fünf Jahre (26) als Maßstab an, würde das per Ende 2025 einen „fairen“ Kurs von 162,00 Euro bedeuten. Dieses Niveau hat die Aktie (169,15 Euro; NL0012866412) schon jetzt erreicht. tk
Wir erkennen daher bei den Niederländern aktuell kein ausreichend attraktives Chance/Risiko-Profil und setzen BE Semiconductor zunächst auf die Beobachtungsliste, um im Falle einer nennenswerten Korrektur (Richtung 110 Euro) ggf. zuzuschlagen.