Halbleiterindustrie

ASML blickt optimistisch auf 2026 – und darüber hinaus

Der Chipausrüster ASML gilt als einer der großen Profiteure des KI-Booms. Ohne die Niederländer geht in diesem Bereich gar nichts. Daher bleibt die Aktie einer unserer Langfristfavoriten.

Thomas Koch,
ASML-Schriftzug an den Headquarters in Veldhoven
ASML-Schriftzug an den Headquarters in Veldhoven © AdobeStock

Bei der Berichterstattung zu den Q3-Zahlen (15.10.) von ASML stehen vor allem die etwas besser als erwarteten Auftragseingänge von 5,4 Mrd. Euro (+108%) im Fokus. Dabei betont der Vorstand immer wieder, dass vor allem Großaufträge unregelmäßig eingehen und die Buchungen deshalb nicht unbedingt ein guter Indikator für die Geschäftsdynamik sind. Viel wichtiger ist aus unserer Sicht die wachsende Zuversicht des Chipausrüsters hinsichtlich der Nachfrage in den kommenden Jahren. CFO Roger Dassen bestätigte, dass es im Auftragsbestand bereits „einen gesunden Auftragseingang gibt, der über das Jahr 2026 hinausgeht“. Im Earnings-Call wies CEO Christophe Fouquet zudem mehrfach auf die jüngsten Ankündigungen zu weiteren Investitionen in die KI-Infrastruktur hin. Auch scheine sich die positive Dynamik in diesem Bereich auf mehr Kunden auszuweiten als ursprünglich gedacht. Die langfristigen Trends würden „einen intensiveren Einsatz fortschrittlicher Lithografiesysteme erfordern“, was ASML als Weltmarktführer zugutekommt.

Alle Ziele bestätigt ­ – China mit Chancen und Risiken

Die Prognose für das Jahr 2030 (Umsatz: 44-60 Mrd. Euro; Bruttomarge: 56-60%) wurde daher ebenso bestätigt wie die 2025er-Ziele (Umsatz: rund 32,5 Mrd. Euro; Bruttomarge: ca. 52%). Eine konkrete 2026-Guidance wird es erst im Januar geben. Anders als bislang befürchtet soll es da aber auf keinen Fall einen Umsatzrückgang geben. Eine wichtige Rolle bei der Höhe des möglichen Wachstums wird China spielen, wo der CFO im Rahmen einer „Normalisierung“ einen deutlichen Rückgang der Nachfrage einkalkuliert. Positive Überraschungen (wie in diesem Jahr) will Dassen hier aber keineswegs ausschließen.

Sorgen vor etwaigen Lieferengpässen haben die Niederländer trotz der zu erwartenden Auftragsflut nicht. Zum einen stehe man in einem guten und regelmäßigen Austausch mit den Kunden und zum anderen sei das Unternehmen „viel flexibel und viel besser auf Wachstum vorbereitet als noch vor einigen Jahren“. Auch bezüglich möglicher Importbeschränkungen für Seltene Erden aus China hat ASML vorgesorgt. Trotzdem sehen wir den Konflikt zwischen den USA und China unverändert als größtes Risiko für das Unternehmen.

Wir liegen bei der Aktie (875,70 Euro; NL0010273215), die Anfang August unser Abstauberlimit bei 600 Euro erreicht hatte, aktuell mit 46% im Plus. Wer noch nicht investiert ist, legt sich mit einem neuen Kauflimit auf die Lauer.

Akkumulieren Sie ASML bei 750 Euro. Den Stoppkurs heben wir von 450 Euro auf 570 Euro an.

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