Investitionsgüter

Alstom – Lieferkettenprobleme überschatten Entwicklung

Der Höhenflug bei Alstom scheint vorerst gestoppt. Die jüngsten Geschäftszahlen konnten dem Eisenbahnbauer an der Börse keine neuen Impulse verleihen, obwohl die Jahresprognose bestätigt wurde.

von Sebastian Lang,
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Alstom-Logo © Alstom

Wie die Franzosen am Dienstag (21.1.) mitteilten, stieg der Umsatz im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (per 31.12.) organisch um 9,8% gegenüber Vorjahr auf 4,33 Mrd. Euro. Dass der Auftragseingang gleichzeitig organisch um 22,2% auf 5,45 Mrd. Euro absackte, überraschte wenig, da das Niveau im Vorjahresquartal außergewöhnlich hoch war.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres steht noch immer ein Anstieg um 9,4% zu Buche; der Auftragsbestand belief sich Ende Dezember auf 94,7 Mrd. Euro. Vor allem das Geschäft mit Servicelösungen erfreut sich weiterhin guter Nachfrage. Kombiniert mit dem Segment Signalling stammen fast 60% des Auftragseingangs aus diesem Bereich. Beim Umsatz stach vor allem die Entwicklung im Segment Systems heraus, das in den ersten neun Monaten organisch um 26% wachsen konnte. Insgesamt legte der Konzernumsatz organisch um 6,9% auf 13,45 Mrd. Euro zu. Details zur Margenentwicklung gibt das CAC40-Mitglied traditionell nur in seinen Halbjahres- bzw. Geschäftsberichten bekannt. CEO Henri Poupart-Lafarge bestätigte allerdings seine Ambition, im Gj. 2024/25 eine EBIT-Marge von ca. 6,5% erreichen zu wollen (2023/24: 5,7%). Auch an der Vorgabe, den Umsatz organisch um rund 5% zu steigern, hielt er fest.

Kopfschmerzen bereitet allerdings das Segment Rolling Stock, das für die Entwicklung und den Vertrieb von Schienenfahrzeugen (z.B. den TGV) zuständig ist. Hier sorgen momentan Unterbrechungen der Lieferkette für Verzögerungen, was u.a. auf einen hohen Anteil an Start-up-Projekten zurückzuführen ist. Daher wurde das Produktionsziel für das Gj. auf 4.300 bis 4.400 Schienenfahrzeuge (zuvor: 4.400 bis 4.600) gesenkt. Bevor diese Probleme nicht gelöst sind, sehen wir keine Eile bei der Aktie (19,52 Euro; FR0010220475) einzusteigen.

Alstom kann warten.

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