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Zinssenkungen stärken türkische Lira, Ölpreis steigt erneut

Zähe Handelsgespräche zwischen USA und China belasten Asiens Märkte weiterhin, während die türkische Lira mit Zinssignalen Stabilität zeigt. Beim Öl sorgen neue geopolitische Unsicherheiten für Auftrieb.

Entwicklung in den Emerging Markets
Entwicklung in den Emerging Markets © AdobeStock

Indizes: Bis auf den osteuropäischen CECE (+1,0%) liegen alle beobachteten Schwellenländer-Indizes zur Vorwoche im Minus. Besonders stark unter Druck: der russische RTS mit einem Rückgang von 8,5%. Gründe sind der Ausschluss Russlands vom globalen Kapitalmarkt, neue Sanktionssorgen und die angespannte geopolitische Lage. Auch der Hang Seng verlor 1,4 % – belastet von den stockenden Handelsgesprächen zwischen China und den USA. Eine Verlängerung der seit Mai geltenden Zollpause steht aus; bei einem Scheitern bis zum 12. August drohen neue Strafzölle von bis zu 100% auf chinesische Importe – mit entsprechendem Gegenzug Pekings.

Devisen: Während Rubel (–2,7 %) und Złoty (–0,4 %) gegenüber dem Euro abwerten, legen der Hongkong-Dollar (+1,5 %), der Real (+1,4 %) und die türkische Lira (+1,2 %) auf Wochensicht zu. Letztere profitiert von der überraschenden Zinssenkung der türkischen Zentralbank um 300 Basispunkte auf 43%. Trotz hoher Inflation rechnet die Bank mit einem Rückgang auf 30% bis Jahresende – ein wichtiges Signal nach vorherigen Lira-Turbulenzen.

Rohstoffe: Nach robusten Vorwochen geben die Rohstoffpreise spürbar nach. Platin (–4,1 %) und Weizen (–3,9 %) verloren am stärksten. Die Weizenpreise spiegeln die gute Versorgungslage wider: Die Winterernte in den USA, Frankreich und Osteuropa verläuft reibungslos, teils überdurchschnittlich. Einzige Ausnahme: Öl der Sorte Brent Crude, das sich um 6,0% verteuerte. Grund ist die Ankündigung von US-Präsident Trump, binnen Tagen eine Lösung im Ukraine-Krieg zu erzwingen – andernfalls drohen Strafzölle auf russisches Öl. Diese neue Unsicherheit sorgt für steigende Preise.

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