Emerging Markets

Yaskawa Electric hat Roboter für die vierte industrielle Revolution

Fällt das Schlagwort „Industrie 4.0“, kommen im selben Atemzug meist auch gleich die Roboter hinterher. Zu Recht, sind all die Zukunftsvisionen für die vierte industrielle Revolution ohne die metallenen Helfer doch nicht zu realisieren.

Industrieroboter sollen nicht nur selbstständig arbeiten, sondern auch untereinander und mit diversen anderen Bauteilen „kommunizieren“. Der Mensch soll nur noch dann in den Produktionsprozess eingreifen, wenn es unbedingt nötig ist, und ansonsten von möglichst vielen mechanischen Arbeiten und monotonen Tätigkeiten entlastet werden. Schließlich soll er sich in den Visionen der Industrie 4.0-Fans vor allem Prozessen mit hoher Wertschöpfung zuwenden, für die es menschliche Intelligenz braucht.

Neben der deutschen Kuka und der schweizerischen ABB haben bei Industrierobotern traditionell die Japaner die Nase vorne. Zusammen mit der ebenfalls in Nippon ansässigen Fanuc ist unser einstiger Musterdepotwert Yaskawa Electric weltweit führend. Das Unternehmen gilt als Erfinder des Begriffs „Mechatronik“, den es sich im Jahr 1972 sogar patentieren ließ. Jahr für Jahr produziert Yaskawa etwa 22 000 im charakteristischen Blau gefärbte Motoman-Roboter, die u. a. zum Verpacken, Montieren oder Positionieren eingesetzt werden. Weltweit sind derzeit etwa 220 000 dieser blauen Helferlein im Einsatz. Daneben stellt das in der südjapanischen Stadt Kitakyushu ansässige Unternehmen u. a. Servomotoren und Maschinenkontrollsysteme für die Halbleiterindustrie her.

Über alle Konzernsparten hat Yaskawa im zum 31. März beendeten Geschäftsjahr 2014/15 gut 400 Mrd. Yen (rund 3 Mrd. Euro) umgesetzt und dabei einen Nettogewinn von 24,8 Mrd. Yen eingetütet, was Zuwächsen von 10 bzw. 46% gegenüber dem Vorjahr entspricht. In der laufenden Abrechnungsperiode 2015/16 wird sich das Wachstum wohl deutlich abschwächen, aber immer noch bei jeweils grob 4% liegen. Im Vergleich dazu ist die im japanischen Leitindex Nikkei 225 gelistete Aktie (12,75 Euro; 857658; JP3932000007) mit einem 15/16er-KGV von 17 und einem Umsatzmultiple von etwa 1 moderat bewertet.

Den deutlichen Kursrücksetzer seit Mitte April sehen wir deshalb als willkommene Einstiegschance für mutige Anleger.  Diese limitieren Kaufaufträge wegen des dünnen Handels in Frankfurt strikt mit 12,80 Euro und platzieren den Stopp knapp unter das jüngste Tief bzw. bei 11,40 Euro.

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