Wipro wartet auf den Durchbruch
Wipro schlägt sich operativ wacker und hat mit dem letzte Woche verkündeten Verkauf der Rechenzentrum-Betreuung an Ensono einen weiteren Schritt weg von der klassischen, stundenbasierten IT-Beratung hin zum digitalen Lösungsanbieter gemacht.
Der Deal bringt abzüglich der künftigen Beteiligung an Ensono netto 350 Mio. Dollar, wird zwar den Umsatz insgesamt um 3% senken, aber die Marge des drittgrößten indischen IT-Dienstleisters verbessern, da die übrigen Geschäfte eine höhere Rendite haben. Genau das ist nötig, um die Aktie (4,21 Euro; 578886; US97651M1099), die seit zwei Jahren seitwärts tendiert, endlich voran zu bringen. Nach den Q3-Zahlen war das Papier unter Druck, da 1. mit Carillion in UK ein großer Kunde Insolvenz angemeldet hat. Der Wertberichtigung im Q3 dürften im Q4 2018 (30.3.) Umsatzeinbußen folgen. 2. Das Management hat mit seinem Umsatzausblick von 1 bis 3% Plus für das Q4 nicht ganz die zuvor geschürten Erwartungen getroffen.
Wer genau hinsieht, erkennt aber, dass die Richtung stimmt. Die um Carillion bereinigte Marge im saisonal schwachen Q3 war mit 17,2% sehr ordentlich und das trotz Gegenwind vom Dollar und dem unter Obamacare leidenden US-Geschäft. Dafür läuft es in Europa gut und die Restrukturierung in Indien ist abgeschlossen. Für 2019 ist Wipro zuversichtlich. Die Konjunktur wächst und die Branche erwartet ein Plus von bis zu 9%. Der Mini-Einstieg vom Hedgefund Elliott (0,04%) wird seine Gründe haben. Wir sind vorsichtig optimistisch. Weiterhin Halten mit Stopp bei 3,90 Euro.