Wachstumsmaschine Mercado
Es gibt vermutlich nicht viele Aktien, die beim Meltdown am Freitag (2.8.) an der Nasdaq ein Kursplus von 10% erreichten und die Gewinne am Montag verteidigen konnten. Unser Musterdepotwert Mercadolibre gehörte dazu. Grund dafür waren die am vergangenen Donnerstag gemeldeten Zahlen zum Q2, die Anleger und Analysten positiv überraschten.

Denn Mercadolibre bleibt eine Wachstumsmaschine. Der Bruttowarenwert der abgewickelten Transaktionen kletterte gegenüber dem Vorjahr um 20%. Die Brasilianer wachsen damit schneller als die Konkurrenten in der Region und schaffen es zudem, ihr Ökosystem aus begleitenden Dienstleistungen wie Werbung und Kartenzahlung immer besser zu skalieren. Erkennbar ist das an der Gewinnentwicklung.
Lag der Umsatz mit 5,07 Mrd. US-Dollar (+42% ggü. Vj.) nur 9% über dem Konsens, so verdoppelte sich der Gewinn auf 531 Mio. Dollar und übertraf die Erwartungen um satte 23%. Schon im Q1 (vgl. PEM v. 8.5.) war der Gewinn um 71% und damit doppelt so stark wie die Erläse (+36%) gestiegen. Die Gewinnmarge wurde mittlerweile auf stolze 10,5% gesteigert und erreichte damit das höchste Niveau seit dem Auftaktquartal 2017.
Mercado hat die Insolvenz von Konkurrenten in der Region genutzt, um Marktanteile auszubauen, erklärte CFO Martin de los Santos. Da zudem die Belastungen durch die Inflation in Argentinien zurückgingen, blieb unter dem Strich deutlich mehr hängen als zuvor. Seit unserem Einstieg im Februar (vgl. „Unsere Strategie zu Mercadolibre“ in PEM v. 29.2.) hat die auf Xetra gut handelbare Aktie (1.664,60 Euro; US58733R1023) 15% zugelegt.
Mittlerweile ist das Papier mit einem 2025er-Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 3,7 und einem Kurs/EBITDA-Multiple von 20,9 höher bewertet als etwa Amazon (KUV: 2,8; Kurs/EBITDA: 10,6), weist aber dank seiner Positionierung im noch entwickelbaren südamerikanischen Markt das höhere Wachstumsprofil auf. Analysten erwarten ein Umsatzwachstum von 25% p.a. (Amazon: 11%) und einen EPS-Anstieg von 44% p.a. (Amazon: 35% p.a.) kdb
Mercadolibre bleibt daher ein Kauf. Stopp hoch auf 1.235,00 (1.150,00) Euro.