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Vipshop – Die Wachstumsdynamik lässt weiter nach

Der Online-Flash-Sale-Anbieter Vipshop hat solide Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Wie der Konzern mitteilte, kletterten die Erlöse zwischen Anfang April und Ende Juni um 22,8% auf 29,6 Mrd. Renminbi (RMB) oder rd. 4,6 Mrd. US-Dollar. Die eigene Prognose wurde damit erfüllt (vgl. PEM v. 27.5.). Auch die übrigen Kennziffern können sich sehen lassen. Das operative Ergebnis (non-GAAP) stieg um 16,1% auf 1,7 Mrd. RMB. Der den Aktionären zurechenbare Überschuss lag bei 1,5 Mrd. RMB – 11,3% über dem Vorjahreswert. Vipshop ist damit nun bereits seit 35 Quartalen profitabel. Eine beeindruckende Leistung – das Management kann gut mit Geld umgehen.

Ebenfalls erfreulich: Die Zahl der aktiven Kunden auf der Online-Plattform des Unternehmens erhöhte sich sowohl im Vergleich zum Vorjahr (+32%) als auch zum ersten Quartal (+11,6%). Der Negativ-Trend scheint damit gestoppt. Das Gross Merchandise Volumen (GMV) kletterte entsprechend um 25% auf 48,1 Mrd. RMB. „In diesem Quartal konnten wir gesunde Trends bei unseren operativen Kernkennzahlen beobachten“, so Eric Shen, Chairman und Chief Executive Officer von Vipshop.

Die Aktie (10,30 Euro; A1JVJQ; US92763W1036) geriet nach Zahlenvorlage dennoch unter Druck. Vor allem der Ausblick kam bei Anlegern überhaupt nicht gut an: Vipshop stellt für das dritte Quartal einen Umsatz von 24,3 Mrd. bis 25,5 Mrd. RMB in Aussicht, also einen deutlichen Rückgang zum abgelaufenen Jahresviertel und nur noch ein Plus von 5% bis 10% ggü. dem Vorjahr – das Wachstum kommt also immer weiter ins Stocken. Für Verunsicherung am Parkett sorgt zudem die Regulierungswelle, mit der Chinas Regierung die heimischen Tech-Konzerne überzieht. Die Charttechnik sieht entsprechend aus: Die Aktie fällt immer tiefer – jeder noch so kleine Anstieg wird verkauft.

Wir raten daher weiter von einem Einstieg in Vipshop ab.

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