Emerging Markets

Vietnam geht seinen eigenen Weg

Die aktuellen Wachstumszahlen aus Vietnam lassen das Land als regionalen Champion hochleben: 6,3% Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr bei geringer Inflation. Damit liegt Vietnam nicht weit hinter China, aber deutlich vor der regionalen Konkurrenz. Dennoch ist die Führung in Hanoi unzufrieden, wie der für Planung und Investition zuständige Minister Bui Quang Vinh klar stellte. Die Industrie liefere zwar entscheidende Beiträge, bilde aber nicht genügend eigene Fachkräfte aus. Bui zufolge zielt die Führung in Hanoi darauf ab, in Kooperation mit den ausländischen Investoren Ausbildungskapazitäten und technologisch höherwertige Produktionen aufzubauen sowie entsprechende F&E-Aktivitäten nach Vietnam zu ziehen. Kurzum: Der gezielte Aufbau von Humankapital soll eine gewichtigere Rolle erhalten. Zudem will die Regierung offenbar im Rahmen der politischen Annäherung an die USA auch verstärkt Direktinvestitionen bei US-Unternehmen einwerben. Einen ersten Erfolg in dieser Richtung liefert die US-Hardware-Schmiede Intel, die aktuell Kapazitäten von Costa Rica nach Vietnam verlegt. Zudem gehört Vietnam mittlerweile zu den Befürwortern der TTP-Initiative. Die von vietnamesischer Seite angestrebte engere Verzahnung mit den USA wird aber nur dann zustande kommen, wenn die Führung zu weitergehenden Reformen bereit ist und insbesondere rechtsstaatliche Normen akzeptiert. Vietnam kommt auch zugute, dass sich regionale Konkurrenten durch tief verwurzelte, ungelöste politische Konflikte selbst paralysieren.

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