Emerging Markets

UOB mit einigen Fragezeichen

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Auf den ersten Blick konnten sich die Neunmonatsergebnisse des Finanzinstituts UOB (11,587 Euro; 878 618; SG1M31001969) durchaus sehen lassen. Der Nettogewinn konnte um 19% auf 2,1 Mrd. SGD gesteigert werden. Dies toppte die Erwartungen. Profitiert hatte die Gewinnentwicklung allerdings von höheren Dividendenzahlungen sowie von Handelsgewinnen. Wie die Konkurrenz, verzeichnete das Institut allerdings eine Abschwächung beim Darlehenswachstum (rd. 9%). Das Management hat die Guidance, wonach die Kredite im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen sollen, bekräftigt. Allerdings ist eine halbwegs stabile heimische Wirtschaft Voraussetzung, dass die Vorgabe auch eingehalten werden kann.

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Die Auswirkungen der eingeleiteten Bremsmaßnahmen der Regierung in Singapur auf den Immobilienmarkt ist noch offen. Derzeit kann das Institut auf eine gut gefüllte Pipeline an Hypothekendarlehen verweisen. Doch in den kommenden Monaten dürfte sich die Abschwächung auch bei den Krediten widerspiegeln. Negativ kam auch an, dass das UOB-Management bestätigt hat, dass die Nettozinsmargen mittelfristig unter Druck kommen könnten. Nach der Einführung von Basel III wird mit einem stärkeren Wettbewerb um die lokalen Währungseinlagen gerechnet. Negativ kam auch an, dass die Summe der notleidenden Kredite (NPL) um 18,3% zugelegt hat, was UOB aber als reine Vorsichtsmaßnahme bezeichnet hatte. Die NPL-Quote von 1,6 ist denn auch noch überschaubar. Doch die Tendenz ist eindeutig negativ. Bei UOB nicht einsteigen. Wir bevorzugen die DBS Group (8,889 Euro; 880 105; SG1L01001701). Zwar hat sich auch dort zuletzt das Darlehenswachstum abgeschwächt. Doch in anderen Regionen kann die China-Delle zumindest z. T. abgefedert werden. Eine gute Asset-Qualität sollte sich zudem positiv auf die NPL-Quote auswirken. Geht es in China im kommenden Jahr wieder aufwärts, stehen die Singapurer Gewehr bei Fuß. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis für 2013 wird auf rd. 1 beziffert. Gleichzeitig wird lt. Thomson mit einer Dividendenrendite von über 4% kalkuliert. Leider ging unser Akkumulieren-Limit vom Sommer nicht auf. Wir raten bei DBS jetzt zum Einstieg auf aktuellem Niveau und ggf. bis 8,15 Euro; Stopp bei 6,80 Euro platzieren.

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