Emerging Markets

UOB – Höhere Zinsmargen voraus

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Einiges deutet darauf hin, dass die Singapur-Banken ein schwächeres zweites Halbjahr abliefern werden. Die nachlassenden Exportfinanzierungen, hohe Vergleichszahlen aus dem Vorjahr und die sinkenden Erträge aus Investments machen starke Zuwächse bei den Krediten und bei den Überschüssen unwahrscheinlich. Für das Gesamtjahr erwartet die Zentralbank ein moderates BIP-Wachstum von 1 bis 3%.

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Dem gegenüber sendet die United Overseas Bank (UOB; 11,927 Euro; 878 618; SG1M31001969) im Gespräch mit Nomura optimistische Signale. In Singapur soll sich das Kreditwachstum weiterhin im hohen einstelligen Prozentbereich bewegen, außerhalb werden sogar mehr als 20% erwartet. Vor allem die Unternehmen fragen Finanzierungen nach. Hier soll sich die Nettozinsmarge positiv entwickeln, während im Privatkundengeschäft eher gleichbleibende Margen anstehen.

Aktuell setzt die UOB auf zwei Strategien. Den Unternehmen werden zusätzliche Dienstleistungen wie Liquiditäts- oder Cashmanagement angeboten. Im Retail-Bereich bauen die Singapurer das Geschäft mit den vermögenden Privatkunden aus, das über bestehende Strukturen abgewickelt wird und damit Synergieeffekte ermöglicht. Auch einen scharfen Wertverfall bei den Immobilien sieht die Bank nicht als großes Problem an. So liegt die Loan-to-Value-Quote im Bereich Baufinanzierung der UOB bei 55%. Darüber hinaus böten die beiden wichtigsten makroökonomischen Kennziffern für die Entwicklung des Immobilienmarktes – Arbeitslosigkeit und Zinsniveau – keinen Anlass zur Sorge. Rund 28% des Kreditportfolios bestanden Ende März aus Baudarlehen.

Gut lief es auch im Q1. Der Nettogewinn lag bei 688 Mio. SGD (+23,3%), die Nettozinsmarge stieg von 1,95% auf 1,98% an. Die NPL-Quote von 1,4% und die Kernkapitalquote von 12,3% (Vorjahr: 11,9%) wirken ebenfalls solide. Da auch die Bewertung mit einem 2012er-KGV von 12 akzeptabel erscheint, können Sie einige Stücke (limitiert) bis 11 Euro einsammeln, Stopp: 9 Euro.

DBS – Warten auf die Bank Indonesia
Ein wenig widersprüchlich wirken die Kommentare zu der angekündigten Übernahme der Bank Danamon durch die DBS (8,82 Euro; 880 105; SG1L01001701). Während Macquarie die Kursverwässerung um rund 1 SGD kritisiert, würde der Kauf laut Nomura zu einem positiven RoE führen. Derzeit wartet der Markt auf die Reaktion der Bank Indonesia. Wir hatten risikobewussten Anlegern Ende April zum Kauf geraten. Da das 2012er-KGV von 11 überschaubar wirkt, können Sie weiter bis 8,30 (Stopp: 6,50) Euro zugreifen.

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