Emerging Markets

Ultrasonic wagt den Börsengang

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Nach einer mehrmonatigen IPO-Durststrecke wagt der Sohlen- und Schuhproduzent Ultrasonic (DE000A1KREX3) den Gang aufs Frankfurter Parkett. Angeboten werden bis zu 1,725 Mio. Anteilscheine, davon 0,225 Mio. als Greenshoe. Bei einer Preisspanne von 9 bis 11 Euro werden also im Idealfall rund 17 Mio. Euro eingesammelt. Die Preisbildung erfolgt ab dem 29.11., das Listing am 9.12.

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Wie viele chinesische IPO-Kandidaten stammt Ultrasonic aus dem OEM-Bereich. Rund ein Drittel der Umsätze werden mit Schuhsohlen für Marken wie Anta Sports und Xtep erwirtschaftet. Ein weiteres Drittel entstammt der Produktion für Sandalen und Slipper, das übrige Drittel dem Verkauf von „Urban footwear“ und Accessoires.

Gerade das „Urban footwear“-Segment, also die Schuhe, mit denen die wachsende städtische Bevölkerung angesprochen werden soll, steht im Mittelpunkt der Expansionspläne. Das hängt auch mit den Rohertragsmargen zusammen. In der ersten Jahreshälfte lagen sie im Sohlengeschäft bei 31,3% (Vj.: 33,7%), im Bereich Urban footwear bei 30,8% (Vj.: 29,6%). Von den IPO-Geldern sollen bis 2014 drei neue Produktionslinien gebaut werden. Zuletzt musste das Unternehmen seine Schuhfertigung sogar auslagern. Darüber hinaus werden bis 2014 rund zwölf Produktionsmaschinen für den OEM-Bereich angeschafft, weitere drei Produktionslinien sind für das Segment Sandalen & Slipper vorgesehen. Beim Transfer der IPO-Gelder in die Volksrepublik erwartet das Unternehmen keine Probleme, beantwortete CFO Chi Kwon Clifford Chan während der IPO-Pressekonferenz in Frankfurt unsere Nachfrage. Das Unternehmen bilanziert seit 2006 nach IFRS-Standards.

Ultrasonic soll gemäß dem Konsortialführer BankM 2011 einen Überschuss von 24,8 Mio. Euro erwirtschaften (Hj.: 11,5 Mio. Euro; +16% ggü. 2010). Die Experten errechnen einen Fair Value von 20,75 Euro je Titel. Der Abschlag bis zum IPO-Preis beträgt entsprechend um die 50%. Auf Basis des erwarteten 2011er-Überschusses käme der Titel auf ein KGV von 4. Ende September standen rund 63 Mio. Euro an Cash in der Bilanz. Überraschungen aus steuerlicher Sicht sind nach Auslaufen der jüngsten Vergünstigungen nicht zu erwarten. Wegen des schwierigen Umfelds für chinesische Börsenneulinge raten wir aber vorerst nur zum Abwarten.

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