Halbleiter

TSMC – Profiteur von Chipmangel und Digitalisierung

Es kam angesichts des gewaltigen Nachfrageüberhangs auf dem Weltmarkt nicht sonderlich überraschend: Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) hat erneut ein starkes Quartal hinter sich.

Wie der Konzern mitteilte, kletterte der Umsatz von Juli bis September um 16,3% auf einen neuen Rekordwert von 414,7 Mrd. Taiwan-Dollar (TWD). In US-Dollar gerechnet betrug das Plus sogar 22,6% (14,88 Mrd. Dollar). Als Gewinn blieben 156,3 Mrd. TWD (5,56 Mrd. Dollar) übrig, rund 14% mehr als ein Jahr zuvor und auch mehr als von Analysten erwartet (149 Mrd. TWD). Auch im laufenden Q4 soll der Umsatz weiter wachsen, auf bis zu 15,7 Mrd. Dollar (Vj.: 12,68 Mrd. Dollar) – sprich: das siebte Rekordquartal infolge. Für das Gesamtjahr prognostiziert das Unternehmen daher nun ein Umsatzplus von 24%, nachdem im Juli noch 20% plus als Ziel ausgegeben worden war (s. PEM v. 22.7.).

Aus Anlegersicht ebenfalls erfreulich: Die Bruttogewinnmargen von derzeit mehr als 50% soll es auch längerfristig geben. Das Unternehmen signalisiert somit unmissverständlich, dass der Halbleitermangel nicht so schnell behoben sein wird. TSMC begründete die erwartete hohe Marge auch damit, dass die Kunden bereit seien, höhere Preise für Computerchips zu zahlen. Außerdem verwies der Konzern auf einen günstigeren Produktmix. Das heißt: Die Kassen dürften weiter klingeln. Im Conference Call zu den Quartalszahlen bestätigte TSMC-Chef C. C. Wei darüber hinaus offiziell die Pläne für den Bau der ersten Fabrik in Japan. Den Angaben zufolge wird das Werk 7 Mrd. Dollar kosten und 2023 die Produktion aufnehmen. Es wird sich laut Wei auf 22-Nanometer- und 28-Nanometer-Spezialtechnologie konzentrieren. Nur ein kleines Puzzlestück der Expansionsstrategie: Insgesamt hat TSMC sich über die nächsten drei Jahre ein Budget von 100 Mrd. Dollar zurechtgelegt, um die (dringend benötigten) Kapazitäten auszubauen. In diesem Jahr dürften davon etwa 30 Mrd. Dollar anfallen.

Die Neuigkeiten kamen am Parkett gut an: Die Aktie (99,80 Euro; 909800; US8740391003) konnte zulegen und sich so wieder von der unteren Begrenzung des seit März zwischen rd. 94 und 105 Euro laufenden Seitwärtstrends nach oben abstoßen. Sie steht nun kurz davor, die 200-Tage-Linie zurückzuerobern und damit ein technisches Kaufsignal zu generieren. Fundamental sieht die Lage ohnehin gut aus.
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