ThaiBev will das Biergeschäft abspalten
Die Hoffnung auf mehr Tourismus sorgte bei der ThaiBev-Aktie (0,44 Euro; TH0902010014) zu dem von uns in PEM v. 2.9.21 erwarteten Aufschwung. Dieser lief bis zum April, als bei 0,49 Euro das Jahreshoch markiert worden war. Geholfen hat zunächst auch die Ankündigung, dass der Konzern die Pläne wieder aufnimmt, das Biergeschäft zu verselbständigen und an der Börse in Singapur notieren zu lassen. Diese Pläne hatte das Management im Frühjahr 2021 pandemiebedingt verschoben (s. PEM v. 6.5.21).
So sollen nun rd. 20% des abgespaltenen Unternehmens verkauft werden. Mit den Mitteln will ThaiBev ihr sonstiges Geschäft (Lebensmittel, Thai-Whisky und alkoholfreie Getränke) stärken, aber auch Schulden tilgen. Da nun nur IPO-Erlöse von rd. 1. Mrd. US-Dollar erwartet werden, zeigte sich der Markt enttäuscht. Denn 2021 hatte Bloomberg noch über IPO-Erlöse von bis zu 2 Mrd. Dollar berichtet. So notiert der Titel aktuell nur knapp über dem September-Niveau.
Die Zahlen für das Q2 des Gj. 2021/22 (per 30.9.) waren gut. Sie zeigten ein Umsatzplus von 10,8% auf 65,8 Mrd. Baht, wobei das Biergeschäft (+20,3% auf 28,58 Mrd. Baht) und der Lebensmittelbereich (+41,6% auf 3,9 Mrd. Baht) die höchsten Zuwächse verzeichnete. Demgegenüber kam es bei den Spirituosen nur zu einem Plus von 0,2% auf 29,17 Mrd. Baht. Obwohl dieser Bereich die höchsten Margen abwirft, kletterte das EBITDA um 13,6% auf 12,88 Mrd. Baht. Damit wurden die Analystenerwartungen knapp übertroffen. Mit Blick auf die Bier-IPO-Fantasie, auf das KGV von 13 und auf die guten Zuwächse im Q2 sehen wir daher Kurspotenzial.
ThaiBev bleibt ein Kauf, limitiert bis 0,45 Euro. Stopp weiter bei 0,33 Euro.