Teledyne Tech – Messtechniker mit erfolgreicher Akquisitionsstrategie
In jüngster Zeit haben uns viele Leseranfragen zu Aktien aus Deutschland, Europa und Übersee erreicht.
Dazu zählen viele Werte, die wir im laufenden oder vergangenen Jahr besprochen haben, beispielsweise der US-Anbieter für Sicherheitstechnologie und Assa Abloy-Konkurrent Allegion (zuletzt „Abwarten“ in PB v. 25.7.22), der chinesische Sportartikelhersteller Anta Sports (zuletzt „Kaufen“ in PEM v. 23.8.) und der deutsche IT-Experte Mensch und Maschine (zuletzt „Kaufen“ in PB v. 20.7.).
Noch nicht vorgestellt haben wir Teledyne Tech, den US-Spezialisten für moderne Kameras und Messtechnik. Das Unternehmen aus Kalifornien produziert und vertreibt Instrumente zur Messung, Sensoren und Kameras für bildgebende Verfahren. Zu den Kunden gehören Branchen wie die Luft- und Raumfahrt, die Marine, Medizintechnik und Chipherstellung. Wenngleich Endverbraucher mit den Produkten bei Arztbesuchen oder der Smartphone-Nutzung in Kontakt kommen, fokussiert sich Teledyne ausschließlich auf das B2B-Geschäft.
Historisch gesehen machten Regierungsaufträge für den Bau von Verteidigungs-, Satelliten- und Kommunikationssystemen etwa ein Drittel der Umsätze aus. Die bedeutende Übernahme von Flir im Januar 2021 für über 8 Mrd. US-Dollar (aktuelle Marktkapitalisierung von Teledyne: 20 Mrd. Dollar) stärkte das Portfolio im Imaging-Bereich. Doch dies war nicht die erste Akquisition. Das Unternehmen hat in über 60 Jahren insgesamt mehr als 60 Übernahmen getätigt und dabei einen beeindruckenden Track Record erzielt: Zwischen 2012 und 2022 wuchs der Gewinn pro Aktie jährlich um 15,4%, die EBIT-Marge hat sich fast verdoppelt auf 21,4%. Zum Vergleich: Im Jahr 2001 betrug sie lediglich 4,5%. Seit der Jahrtausendwende hat die Aktie fast 5 000% zugelegt.
Im Q2 (per 30.6.) verzeichnete Teledyne mit 1,4 Mrd. Dollar den bisher höchsten Quartalsumsatz seiner Geschichte, angetrieben durch Steigerungen bei Umsätzen und Margen in sämtlichen Segmenten. Die EBIT-Marge kletterte von 16,9% auf 18,0%. Sowohl Auftragsbestand als auch die Auftragseingänge näherten sich Rekordniveaus. Dank starker Mittelzuflüsse (FCF: 163 Mio. Dollar) konnten Schulden abgebaut werden, wodurch die Nettoverschuldung auf das etwa 2-Fache des EBITDA fiel. Die Aktie (414,32 Dollar; US8793601050) tendiert YTD seitwärts, was auch an der stattlichen Bewertung für 2024 (KGV: 24) liegt bei einem erwarteten EPS-Wachstum von nur 11%. js
Wir beobachten Teledyne.