Spitzenplatz für Nigeria ist noch kein Grund zum Feiern
"In diesen Tagen hat Nigeria den bisherigen Spitzenreiter Südafrika nun als größte Wirtschaftsmacht Afrikas abgelöst. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 510 Mrd. USD für 2013 ist das Land im Westen des Kontinents bei der Größe der Volkswirtschaften weltweit auf Rang 26. Schon früh hatten wir die PEM-Leser auf die zukünftigen verschobenen Gewichte in Afrika aufmerksam gemacht (vgl. PEM-Ausgabe vom 31.10.2013). Nigeria ist auf dem richtigen Weg, doch von einem stabilen Land mit hohem Wachstum ist die mit 170 Mio. Einwohnern bevölkerungsreichste Nation des Kontinents auch noch weit entfernt.
"
In diesen Tagen hat Nigeria den bisherigen Spitzenreiter Südafrika nun als größte Wirtschaftsmacht Afrikas abgelöst. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 510 Mrd. USD für 2013 ist das Land im Westen des Kontinents bei der Größe der Volkswirtschaften weltweit auf Rang 26. Schon früh hatten wir die PEM-Leser auf die zukünftigen verschobenen Gewichte in Afrika aufmerksam gemacht (vgl. PEM-Ausgabe vom 31.10.2013). Nigeria ist auf dem richtigen Weg, doch von einem stabilen Land mit hohem Wachstum ist die mit 170 Mio. Einwohnern bevölkerungsreichste Nation des Kontinents auch noch weit entfernt.
„
Das zeigen auch die Meldungen über Anschläge und Entführungen. Erst Anfang dieser Woche gab es zwei schwere Explosionen auf einem Busbahnhof in der Hauptstadt Abuja. Mindestens 71 Menschen starben, mehr als 120 wurden verletzt, heißt es von Seiten der dortigen Polizei. Dazu gab es auch in den Tagen zuvor Überfälle mit Toten. Wer die Taten verübt hat, ist noch unklar. Es spricht allerdings vieles dafür, dass es sich um die radikalislamische Bewegung Boko Haram handelt. Sie kämpft seit mehreren Jahren für einen islamischen Staat im Norden des Landes. Von dieser Seite gibt es starke Unsicherheit, die auch das ökonomische Wachstum dämpft. Dazu ist Nigeria noch immer stark vom Öl abhängig. 80% der Staatseinnahmen stammen aus den Rohstoffmärkten. Der wirtschaftliche Aufschwung durchdringt noch lange nicht das gesamte Land. „Ich kann nicht feiern, solange nicht alle Nigerianer die positiven Auswirkungen unseres Wachstums spüren“, teilte Präsident Goodluck Jonathan zu den eigentlich positiven Zahlen des Wirtschaftswachstums mit. Rund 60% der Nigerianer leben derzeit noch in extremer Armut. Immerhin wächst die Mittelschicht langsam. Auch deutsche Unternehmen entdecken Nigeria als Land für Investitionen, heißt es beispielsweise von der Commerzbank. Südafrika verliert an Bedeutung in Afrika, Nigeria wächst. Doch die Erwartungen sollten nicht zu schnell zu hoch sein.
„