Chemie

Sasol im Netz der Energiekrise

Als wir im Oktober zum Wiedereinstieg bei Sasol rieten, hatte sich der Kurs der Aktie (7,00 Euro; ZAE000006896) binnen eines Jahres bereits halbiert und einen erster Boden ausgebildet.

Dominik Görg,

Vor allem mit Blick auf das Wachstum sahen wir eine Chance für risikobewusste Anleger (vgl. PEM v. 18.10.23). Doch noch immer machen die sich eintrübende Weltwirtschaft und die fortlaufende Energiekrise dem südafrikanischen Staatskonzern zu schaffen. Das Papier setzte daher seine Talfahrt um weitere 50% fort und hat seither eine bearishe Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet. Lediglich die Unterstützung im Bereich bei 4,40 Euro schützt noch vor dem Allzeit-tief bei 1,26 Euro.

Die am Montag (26.2.) vorgelegten Hj.-Zahlen des Gj. 2023/24 (per 31.12.) bestätigen die anhaltende Schwäche. So sanken die Umsätze aufgrund niedrigerer Preise für Chemieprodukte in allen Regionen um 9% auf 136,3 Mrd. Südafrikanische Rand (ZAR; rd. 6,6 Mrd. Euro). Insbesondere Neubewertungsposten in Höhe von 5,8 Mrd. ZAR (davon alleine die Secunda-Raffinerie mit 3,9 Mrd. ZAR) haben das EBIT um 34% auf 15,9 Mrd. ZAR einbrechen lassen. Im Vj. konnten diese noch durch Rückbuchungen des US-Tetramerisierungsgeschäfts (3,6 Mrd. ZAR) ausgeglichen werden.

Während der Chemiegsektor beim EBIT bereinigt um Sondereffekte Einbußen von 68% hinnehmen musste, ging es im Energie- und Bergbaugeschäft nur um 10% abwärts. Unterm Strich sank der bereinigte Gewinn je Aktie um 40% auf 13,58 ZAR. Entsprechend will das Management für das Hj. nur noch eine Dividende von 200 (Vj.: 700) ZAR zahlen.

Noch immer sind wir bei Sasol aufgrund eines Verschuldungsgrades von 1,0 x EBITDA und eines Umsatz- und Gewinnwachtums von 2,6% bzw. 10,7% in den nächsten drei Jahren positiv gestimmt. Doch vor einem Neueinstieg muss Südafrika zunächst seine Energiekrise bewältigen. dog

Wir beobachten Sasol.

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