Investitionsgüter

Samsung Electronics enttäuscht erneut – Konkurrenz bei KI-Chips weit voraus

Die Halbleiterbranche erlebte 2024 dank KI einen Boom. Doch Samsung Electronics konnte davon kaum profitieren. Ein Konkurrent aus dem eigenen Land gräbt das Wasser ab.

Das Samsung-Zeichen am Gebäude der Hauptverwaltung in Mailand, Italien
Das Samsung-Zeichen am Gebäude der Hauptverwaltung in Mailand, Italien © AdobeStock

Das belegen erneut die vorläufigen Q4-Zahlen, die der südkoreanische Technologieriese am Mittwoch (8.1.) vorlegte. Der Umsatz des größten Elektronikkonzerns der Welt im Q4 betrug vorläufigen Angaben zufolge 75 Billionen südkoreanische Won (KRW; 49,8 Milliarden Euro), das operative Ergebnis lag bei 6,5 Billionen KRW. Zwar stieg der operative Gewinn von Samsung Electronics im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Doppelte, doch im Vergleich zum Vorquartal brach er um rund 30% ein. Analysten hatten ein EBIT von 7,7 Billionen KRW erwartet – Samsung verfehlte diese Prognose um rund 16%. Bereits die Q3-Zahlen hatten die Erwartungen massiv verfehlt (vgl. PEM v. 16.10.23).

Das schwache Abschneiden führt das Management auf zwei Faktoren zurück: die anhaltende Schwäche des PC- und Smartphone-Marktes sowie stark gestiegene Investitionen in Forschung und Entwicklung, insbesondere bei KI-Hochleistungschips. Hier hat Samsung erheblichen Nachholbedarf.

Ein besonders kritischer Bereich ist die Entwicklung von HBM-Speichern (High Bandwidth Memory), die als Grundlage für die Hochleistungschips beispielsweise von Nvidia essenziell sind. Samsungs Chips scheiterten mehrfach bei Tests von Nvidia, unter anderem wegen Problemen mit Wärmeentwicklung und hohem Stromverbrauch. Der Hauptkonkurrent von Samsung kommt mit unserem ehemaligen Depotwert SK Hynix ebenfalls aus Südkorea und ist hier deutlich weiter: Während Samsung 2024 ein Umsatzwachstum von lediglich 16% erwartet, dürfte SK Hynix seinen Umsatz verdoppeln.

Die Zahlen von SK Hynix unterstreichen diesen Vorsprung: Im dritten Quartal meldete das Unternehmen Rekordgewinne, angetrieben durch die starke Nachfrage nach KI-Speicherchips. Auch an der Börse spiegelt sich das wider: Während der Aktienkurs von SK Hynix 2024 um 26% stieg, verlor die Samsung-Aktie (780,00 Euro; US7960502018) rund 30%.

Solange Samsung Electronics keine technologischen Fortschritte bei KI-Chips vorweisen kann, bleibt der Konzern in der zweiten Reihe – und die Aktie unter Druck. Wir warten bei Samsung weiter ab.

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