Rohstoffe

Rio Tinto scheffelt wieder ordentlich Kohle

Der Bergbauriese Rio Tinto bewies am Mittwoch (28.7.) mit Halbjahreszahlen seine enorme Ertragskraft. Dabei spielten dem britisch-australischen Konzern insbesondere die deutlichen Preissteigerungen in die Karten, die von der global anziehenden Nachfrage zeugen. Mit Blick auf die Fördermengen aus den weltweiten Minen zeigte schon der Produktionsbericht vom 16.7. keine großen Veränderungen.

 Dennoch beeindrucken die erwartungsgemäßen Verbesserungen: Der Umsatz wuchs im ersten Hj. um 71% auf 33,1 Mrd. US-Dollar und das ber. EBITDA kletterte um 118% auf 21,0 Mrd. Dollar. Unter dem Strich verdiente Rio Tinto 12,2 Mrd. Dollar bzw. 7,52 Dollar je Aktie (+156%). Dank eines operativen Cashflows von 13,7 Mrd. Dollar bekommen die Aktionäre inkl. einer Sonderzahlung eine Halbjahresdividende von 5,61 Dollar je Aktie (71,90 Euro; 852147; GB0007188757).

Im Gegensatz zu einer jahrelangen hohen Verschuldung steht der Konzern nun überraschenderweise mit einer Nettoliquidität von 3,1 Mrd. Dollar da. So ausgestattet, ließ CEO Jakob Stausholm seine Investitionspläne von je 7,5 Mrd. Dollar in 2021 bis 2023 unverändert. Stausholm muss dennoch bei den ESG-Anforderungen nachlegen und die Abhängigkeit vom Eisenerz (84% des Nettogewinns) beseitigen. Immerhin lässt sich das Unternehmen für den Betrieb der Minen in Madagaskar zukünftig mit Strom aus Erneuerbaren Energien beliefern. Eine Milliardeninvestition im serbischen Jadar soll den Konzern Ende des Jahrzehnts zu einem der größten Lithiumproduzenten aufsteigen lassen.

Der Aktie fehlten in den vergangenen Monaten dennoch die Überraschungsmomente, weshalb sie trotz eines äußerst attraktiven KGVs von 5 und einer möglichen Dividendenrendite von 15% nur seitwärts tendierte.

Auch wenn sich daran noch nichts geändert hat, sollten Investoren das Papier weiterhin auf ihrer Watchlist haben. Rio Tinto bleibt eine Halten-Position. Der Stopp steigt von 42,50 auf 50,30 Euro.

Abonnieren Anmelden
Zum PLATOW Brief