Richter Gedeon in der Krisenfalle
"Schwierigkeiten machten derzeit Osteuropa und insbesondere Russland, so unsere Einschätzung zum Pharmakonzern Gedeon Richter in der Ausgabe vom 25.7.2013. Wegen der Wachstumschancen in China und der guten Produktpipeline rieten wir Ihnen dennoch zum Kauf des Anteilscheins (12,65 Euro; A1W 16N; HU0000123096).
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Schwierigkeiten machten derzeit Osteuropa und insbesondere Russland, so unsere Einschätzung zum Pharmakonzern Gedeon Richter in der Ausgabe vom 25.7.2013. Wegen der Wachstumschancen in China und der guten Produktpipeline rieten wir Ihnen dennoch zum Kauf des Anteilscheins (12,65 Euro; A1W 16N; HU0000123096).
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Seither zeigte sich das Papier von seiner extremen Seite. Kletterte der Wert an der Frankfurter Börse in der Spitze auf fast 16 Euro, folgte recht zügig der Absturz auf unter 11 Euro. Das lag unter anderem an Aussagen von Vorstandschef Erik Bogsch, der gegenüber Reuters mehrfach ein schlechtes Jahr 2014 ankündigte. Schuld seien Wechselkurseffekte. Dabei trifft Gedeon Richter die Ukraine-Krise besonders hart, da Russland der wichtigste Markt der Ungarn ist und der Rubel unter Druck steht.
Tatsächlich brachen die Erlöse in Russland und der Ukraine im ersten Quartal regelrecht ein, wie Gedeon Richter am Mittwoch bekanntgab. Besser lief es in den EU-Staaten sowie in Nord- und Lateinamerika, weshalb die Budapester insgesamt mit einem Umsatzplus von 3,1% auf 88,5 Mrd. Forint glimpflich davonkamen. Anders sieht es dagegen beim Nettogewinn aus, der sich um 51% auf 9,3 Mrd. Forint mehr als halbierte. Das liegt aber auch an den gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, mit denen der Spezialist für Gynäkologie-, Herz-Kreislauf- und Nervensystem-Präparate die Pipeline stärken will. Mit ihrem Partner Forest Laboratories erzielten die Ungarn in den vergangenen Monaten überdies positive Studienergebnisse für Mittel gegen Depressionen.
Kein Wunder also, dass sich die Aktie zuletzt wieder erholte und jetzt leicht über unserem Einstiegsniveau notiert. Bei einem geschätzten 14er-KGV von 17 halten wir das Potenzial angesichts der Russland-Risiken derzeit für begrenzt.
Investierte Leser bleiben mit Stopp 10,20 Euro dabei.
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