Emerging Markets

Richter Gedeon entdeckt chinesischen Markt

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In Europa ist der Pharmakonzern längst eine Größe, nun soll es auch in China vorangehen. Dort ist Richter Gedeon derzeit noch recht klein. Nur 3% seiner Umsätze machte der Konzern im ersten Quartal dieses Jahres in China. Doch der Anteil wächst rasant. Im Vorjahr lag dieser noch bei gerade einmal 1%. Zum weiteren Wachstum soll auch ein Joint Venture mit dem Marketingpartner Rxmidas beitragen. Die Richter-Gruppe hält die Mehrheit an der neuen Gesellschaft, durch die der Konzern mit 7 Standorten und 200 Mitarbeitern den Vertrieb und Verkauf seiner Produkte in China weiter professionalisiert. Das dürfte den Ungarn weiteren Schub geben.

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Die Zahlen für das erste Quartal waren ohnehin gut. Der Umsatz legte um 4,7% auf umgerechnet 289,9 Mio. Euro zu. Der Gewinn stieg um 13,6% auf 64,3 Mio. Euro. Die Aussichten für das zweite Quartal dürften ähnlich sein. Hier legt der Konzern die Zahlen im August vor. Der Heimatmarkt Ungarn macht derzeit allerdings noch Probleme. Die konjunkturellen Aussichten haben sich deutlich eingetrübt. Doch trotzdem stieg zumindest im ersten Quartal des Jahres der Umsatz noch um 4,5%. Nicht außer Acht lassen sollten Anleger zudem die Rolle des ungarischen Staates. Die Regierung ist mit 25,24% größter Anteilseigner, was aber gerade im schwierigen ungarischen Markt für etwas Entlastung sorgen sollte. In Westeuropa ist die Stellung des Experten für Gynäkologie ohnehin hervorragend. In den 15 alten EU-Staaten inklusive Deutschland legte der Umsatz um 7,3% zu. Schwierigkeiten macht derzeit Osteuropa und insbesondere Russland, das mit einem Umsatzanteil von 28% noch der wichtigste Einzelmarkt für Richter Gedeon ist.

Mitte des Monats hatten die Ungarn einen Aktiensplit vorgenommen (vgl. PEM-Ausgabe vom 18.7.2013). Die neue Aktie (12,58 Euro; A1W 16N; HU0000123096) entspricht dabei zehn Altaktien. Der Nominalwert der Originalaktie sank entsprechend von 1  000 auf 100 Ungarische Forint. Die Vergangenheitswerte sind entsprechend anzupassen. Die Aktie hatte im Frühjahr eine Schwächephase. Mit unserem Stoppkurs von 113 Euro (bzw. 11,30 Euro nach Aktiensplit) wurde der Wert am 11.3. ausgestoppt. Ein neuerlicher Einstieg hätte sich seitdem noch nicht wirklich bezahlt gemacht. Vom Jahreshoch bei 14,52 Euro im Oktober 2012 ist die Aktie meilenweit entfernt. Erst in den vergangenen Wochen setzte eine deutliche Erholung ein. Mit einem 2014er-KGV von 12,2 ist die Aktie für einen Pharmawert allerdings nicht überteuert. Roche kommt beispielsweise auf einen Wert von mehr als 14. Insbesondere der chinesische Markt verspricht bei Richter Gedeon zudem weiteres Potenzial. Außerdem wächst bei dem Konzern der Anteil von eigenen entwickelten Produkten, die eine höhere Marge versprechen. Abonnenten können sich wieder eine kleine Position von Richter Gedeon aufbauen. Stoppkurs bei 10,20 Euro setzen.

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