Regierung hält State Bank of India den Rücken frei
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Die letzten Jahre waren für Indiens Banken kein Zuckerschlecken. Die lange andauernde Wirtschaftsflaute hat die Zahl der faulen Kredite massiv ansteigen lassen. Gleichzeitig standen die Erträge unter Druck, so dass die Kapitalpuffer geschmolzen sind, was mit Blick auf Basel III ein Problem ist. Betroffen sind vor allem staatliche Kreditinstitute, deren größtes State Bank of India SBI ist (Staatsanteil 59%). Der Peak bei den faulen Krediten sollte allerdings nicht zuletzt dank der anspringenden Wirtschaft im Fiskaljahr 2014/15 (31.3.) überschritten worden sein. Während die Ausfallquote branchenweit noch von 4,1 auf 4,6% geklettert ist, fiel sie bei SBI, die auf einen Kredit-Marktanteil von 70% kommt, bereits von 4,9 auf 4,25% im Q4. SBI-Chefin Arundhati Bhattacharya rechnet damit, die Quote dank besserer Software und mehr Spezialistenteams halten und mittelfristig verbessern zu können. In den Q4-Zahlen spiegelte sich die Entspannung bereits in einem Gewinnsprung von 23% auf 589 Mio. Dollar.
Die Probleme der Branche sind damit sicher nicht gelöst. Das Basel III-Regime fordert höhere Kapitalquoten, die viele Institute kaum aus eigener Kraft darstellen können. Fitch erwartet branchenweit bis 2019 einen deutlich steigenden Kaitalbedarf. Auch SBI, die aktuell auf 9,6% Tier 1 kommt, hat eine Kapitalerhöhung über 2,4 Mrd. Dollar angekündigt, Details und Timing lassen aber noch auf sich warten. Der zuletzt etwas gesunkene Kurs dürfte Bhattarachya zögern lassen. Gleichzeitig kommen aus dem Kabinett des wirtschaftsfreundlichen Premier Narendra Modi aber positive Nachrichten. Die Regierung plant, 2015 3 Mrd. und 2016 6 Mrd. Dollar in den Bankensektor zu stecken. Profitieren wird davon als größte Bank des Landes vor allem SBI, an deren Unterstützung die Regierung keinen Zweifel lässt. Das wurde auch von Moody in seiner jüngsten Rating-Bestätigung anerkannt. Springt mit der anlaufenden Konjunktur dann das Kreditgeschäft wieder an, wie von SBI prognostiziert, werden mittelfristig auch die Ergebnisse bei SBI besser. Trotz Kursrücksetzer bleiben wir von SBI (37,60 Euro; 903136; US8565522039) überzeugt. Den Stopp belassen wir bei 31,50.
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