Emerging Markets

Qihoo im Visier der Hedge Funds?

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Zwar werden die Q1-Zahlen des Internetsicherheitsunternehmens Qihoo 360 (29,925 Euro; A1H 8TB; US74734M1099) erst am 20.5. erwartet, doch bereits im Vorfeld gibt es einige Gerüchte, die durchaus das Zeug dazu haben, den Kurs negativ zu beeinflussen. In den USA gelistete chinesische Unternehmen laufen immer öfter in Gefahr, zum Spielball von Spekulanten zu werden. Mit im Boot ist auch diesmal wieder Muddy Waters-Gründer Carson Block. Auf einer Konferenz in Las Vegas soll Block zwar betont haben, dass er aktuell nicht auf der Shortseite bei Qihoo zu finden sei. Doch die teils sehr skeptischen Kommentare, die per Twitter verkündet werden, sind schon bedenklich. So soll es einige chinesische Firmen geben, die die Qihoo-Software auf ihren Rechnern verbieten. Zudem wurde auf kritische Kommentare von „Analysten“ hingewiesen. Bei diesen Vorstößen handelt es sich um sensibles Terrain, denn Qihoo wird immer abhängiger von den Online-Werbeerlösen. Im vergangenen Jahr erreichte der Anteil bereits 67,3% der Gesamtumsätze. Zudem ist das Unternehmen, das seit 2009 auch für den mobilen Bereich Sicherheitslösungen anbietet, von wenigen Großkunden abhängig. Die Top 5 Werbekunden erreichten im vergangenen Jahr einen Umsatzanteil von mehr als 20%.

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Im reinen Sicherheitssoftwareangebot kamen die Chinesen Ende 2012 laut iResearch auf einen Verbreitungsgrad von 94,2%. Das Mitte 2012 gestartete Suchmaschinengeschäft hinkt allerdings dem großen Anbieter Baidu hinterher. Der Marktanteil von 9,8% ist noch ausbaufähig. Inzwischen soll sich Qihoo laut örtlicher Medienberichte in Gesprächen mit Sohu.com befinden, um den Kauf der Suchmaschine Sogou (Marktanteil: 4,4%) auszuloten. Sollte es jedoch zu einem Deal kommen, wäre eine Kapitalerhöhung mit den entsprechenden Verwässerungseffekten wohl unvermeidlich. Nach der jüngsten Kursrally ist somit Vorsicht angesagt. Mit einem 2013er-KGV von mehr als 39 ist der Anteilschein ohnehin schon sehr teuer. Das Enttäuschungspotenzial ist somit erheblich. Da der Wert in die Fänge der Short-Spekulanten geraten könnte, raten wir jetzt zur aktiven Mitnahme der aufgelaufenen Kursgewinne (+71% seit 6.9.2012).

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