Emerging Markets

Petrobras – Korruptionsvergleich mit US-Klägern abgeschlossen

Der südamerikanische Ölmulti Petrobras konnte noch Ende 2017 einen wichtigen Rechtsstreit beilegen. Mit der Zahlung von stolzen 2,95 Mrd. US-Dollar wurde eine Einigung mit amerikanischen Anlegern erzielt. Diese klagten auf Grund finanzieller Verluste, die im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre bei Petrobras entstanden sein sollen. Dies ist jedoch nur ein Teilerfolg, denn offen bleiben die Klagen jener Anleger, die Konzern-Papiere außerhalb der USA kauften.

Operativ gehen die Brasilianer ihren neu eingeschlagenen Weg weiter: Von Bedeutung sind dabei die neuen Kooperationen, mit denen der Konzern hohe Anfangs-investitionen nicht allein zu stemmen hat. Im Dezember konnte Petrobras eine strategische Allianz mit ExxonMobil verkünden. Gleichzeitig wurde die Partnerschaft mit Statoil zur Veräußerung eines 25%-igen Ölfeldanteils für 2,9 Mrd. Dollar besiegelt. Und auch das Augenmerk auf die Kostenstrukturen zahlt sich langsam aus.

Nach neun Monaten stieg das bereinigte EBITDA mit 10,7% auf 20 Mrd. Dollar stärker als der Umsatz. Denn die Erlöse nahmen um 8,8% auf 65,3 Mrd. Dollar zu. Der seit Juni 2017 um mehr als 50% auf aktuell fast 70 Dollar gekletterte Ölpreis dürfte sich erst in den Zahlen ab dem Q4 deutlicher niederschlagen. Und auch das Verschuldungsprofil hat sich etwas entspannt. Immerhin rd. 25 Mrd. Dollar, die über die kommenden vier Jahren fällig geworden wären, sind auf die Zeit nach 2021 umgeschuldet worden. Petrobras gewinnt so wichtige Zeit.

Für mutige Anleger könnte sich jetzt der Einstieg in die Aktie (9,25 Euro; 541501; US71654V4086) bei einem 2018er-KGV von 14 und einer Dividendenrendite von 1,8% lohnen. Risikobewusste Leser kaufen Petrobras bis 9,45 Euro und sichern ihre Position bei 6,50 Euro ab.

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