OMV behält trotz Rückschlägen die Mittelfrist-Ziele im Blick

Dennoch gelang es den Wienern, die Gesamtproduktion im Q1 mit 474 000 Barrel pro Tag weltweit um 6% gegenüber dem Schlussquartal 2018 auszubauen. Die Gesamtverkaufsmenge sank allerdings um 2,5% auf 38,4 Mio. Barrel. 2019 will der Konzern eine Gesamtproduktion von rd. 500 000 (2017: 427 000) Barrel pro Tag erreichen. Aber ohnehin blickt Vorstandschef Rainer Seele deutlich weiter in die Zukunft. Mit der vor einem Jahr eingeführten „Strategie 2025“ hat er das Ziel ausgerufen, das um Lagerhaltungseffekte (CCS-Effekte) bereinigte operative Ergebnis bis Mitte des nächsten Jahrzehnts signifikant auf mindestens 5 Mrd. Euro zu steigern. Bereits im kommenden Jahr soll die Marke von 4 Mrd. Euro erreicht werden. 2018 hat OMV bereits einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht und das CCS Operative Ergebnis um 23,3% auf 3,6 Mrd. Euro verbessert. Der Umsatz kletterte dabei um 13,4% auf 22,9 Mrd. Euro, der Jahresüberschuss schoss um 133% auf rd. 2 Mrd. Euro in die Höhe.
Wir gehen nicht davon aus, dass die weitere Entwicklung in Libyen einen großen Einfluss auf die Strategie 2025 haben wird. Kurzfristig dürfte sie sich allerdings bemerkbar machen. Weiteren Aufschluss darüber werden die Q1-Ergebnisse geben, die OMV am 3.5. vorlegen will. Dann zeigt sich auch, ob die Aktie (49,56 Euro; AT0000743059) die mit dem Jahreswechsel gestartete Rally (+30%) fortsetzen kann. Wir wurden kurz vorher, am 27.12., ausgetoppt. Am Donnerstag (18.4.) knackte das Papier das zu Monatsbeginn erreichte 2019er-Hoch. Im Bereich von 50,00 Euro wartet der nächste größere Widerstand. Auch wenn wir mittel- bis langfristig von OMV überzeugt sind, sind die Risiken einer Korrektur angesichts der Probleme in Nord-afrika und der in diesem Hinblick unsicheren Q1-Ergebnisse derzeit größer als die Chance einer Fortsetzung der Rally. Warten Sie bei OMV daher den Q1-Bericht ab.