Ölpreisverfall zwingt Saudi-Arabien zum Handeln
Der Einbruch der Öleinnahmen hat scharfe Konsequenzen für die Staaten der arabischen Halbinsel. Das Wachstum knickt ein, die Etats sind tief ins Defizit geraten, die Währungsreserven schmelzen ab und die Finanzminister müssen sich an eine fast vergessene Rolle erinnern: Nämlich, als Schuldner um Investoren für neue Anleihen werben. Abu Dhabi, das wirtschaftlich gewichtigste unter den Vereinigten Arabischen Emiraten, hat erstmals seit 2009 wieder neue Anleihen im Volumen über 10 Mrd. US-Dollar emittiert, um die Staatskasse aufzufüllen. Ähnliches wird für Saudi Arabien erwartet, dessen Emission für September geplant ist. Diese Emission soll den vorliegenden Agentur-Informationen zufolge offenbar dazu dienen, einen bereits verhandelten Konsortial-Kredit in gleicher Höhe zu konsolidieren. Der laufende Etat Riads beruht zu über 80% auf Öleinnahmen, die von einem Preis von 86 Dollar/Barrel her kalkuliert wurden. Das ist längst pure Illusion. Die Währungsreserven sind seit Anfang 2015 um 20% gefallen, das Wachstum geht von 3,4% im letzten Jahr auf voraussichtlich noch 1,2% im laufenden Jahr zurück.
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