O2 Czech Republic setzt auf 5G
Bereits 2006 entstand O2 Czech Republic aus der Fusion des Festnetzbetreibers Ceský Telecom und des Mobilfunkanbieters Eurotel, den die spanische Telefónica bereits 2005 erworben hatte. 2012 strebte der Finanzinvestor PPF den Einstieg im tschechischen Telekommunikationsmarkt an. Nachdem Telefónica unter einer hohen Schuldenlast litt, stand auch diese Auslandsbeteiligung der Spanier zum Verkauf.
Erst im Januar 2014 erhielt die vom tschechischen Geschäftsmann und Milliardär Petr Kellner beherrschte PPF die EU-Genehmigung zur Mehrheitsübernahme. So befinden sich auch heute 83,58% der Anteile in Besitz des Investors, während die restlichen Anteile schon seit den 1990er-Jahren im Streubesitz sind. Bei der Übernahme wurde eine erste Kooperation vereinbart, die es der Gesellschaft erlaubt, das international bekannte O2-Logo zunächst für vier Jahre zu nutzen. Dieser Deal wurde anschließend mehrfach verlängert. Die aktuelle Laufzeit reicht bis 2022 – mit Option bis 2027.
Die heutige O2 Czech Republic ist ein klassischer Telekommunikationskonzern, der vor allem Mobilfunk- und Festnetzgeschäfte im Heimatmarkt und der Slowakei anbietet. Die auch an deutschen Börsen gehandelte Aktie (7,95 Euro; 894087; CZ0009093209) entwickelte sich bis zum Frühjahr 2018 sehr gut, mit einem Rekordhoch bei 11,48 Euro in Frankfurt. Anschließend setzte eine kontinuierliche Abwärtsbewegung ein, da Mitbewerber im tschechischen Markt aktiv wurden und für sinkende Margen sorgten. Zudem investierte O2 Czech Republic in den neuen 5G-Standard.
Auch Corona hat das Unternehmen belastet. Vor allem die Vertriebsaktivitäten litten unter dem Lockdown. Dies verlangsamte das Kundenwachstum. Zudem kam es beim Roaming zu Umsatzverlusten, da hier geringere Erlöse aufgrund von EU-Vorgaben möglich waren und auch weniger Touristen ins Land kamen. Trotzdem gelang dem Konzern im 1. Hj. ein Umsatzplus von 1,8% auf 19,33 Mio. tschechische Kronen (CZK). Das EBITDA stieg um 4,5% auf 6,33 Mio. CZK. CEO Jindrich Fremuth kündigte zudem an, trotz der Pandemie 5G voranzutreiben. Als erster Mobilfunkbetreiber startet das Unternehmen das 5G-Netz für die kommerzielle Nutzung in zwei Städten. Hier sieht der Manager in den kommenden Jahren großes Wachstumspotenzial. Zuletzt litt die Aktie unter den wieder verschärften Covid-19-Beschränkungen in Tschechien. Da der Konzern bereits bewiesen hat, trotz der Pandemie gute Zahlen vorzulegen, sehen wir Erholungspotenzial.
Wir raten zum Kauf von O2 Czech Republic in Frankfurt, limitiert bis 7,96 Euro. Stopp bei 5,95 Euro.