NQ Mobile – Das Vertrauen ist futsch
"Die Aktien des chinesischen Mobile-Spezialisten NQ Mobile (8,54 Euro; A1J AF6; US64118U1088) sind im November unter die Räder gekommen. In der Spitze ging es fast 60% nach unten, ehe die Aktie vom Handel ausgesetzt wurde. Auslöser für den Kursrutsch waren massive Betrugsvorwürfe von Muddy Waters, einem US-amerikanischen Shortseller-Spezialisten für chinesische Unternehmen. NQ Mobile soll bei Nutzerzahlen und Marktanteilen falsche Angaben gemacht haben. Über 70% der Umsätze in China seien fiktiv, so Muddy Waters. Und in den USA seien die ausgewiesenen Erlöse noch fragwürdiger. Zudem hat das amerikanische Research-Haus die angegebene Liquidität von NQ Mobile in Frage gestellt. Letztendlich, so Muddy Waters, sei die Aktie weniger als einen USD wert. Keine Frage, diese Nachricht hat eingeschlagen und den Wert stark unter Druck gesetzt.
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Die Aktien des chinesischen Mobile-Spezialisten NQ Mobile (8,54 Euro; A1J AF6; US64118U1088) sind im November unter die Räder gekommen. In der Spitze ging es fast 60% nach unten, ehe die Aktie vom Handel ausgesetzt wurde. Auslöser für den Kursrutsch waren massive Betrugsvorwürfe von Muddy Waters, einem US-amerikanischen Shortseller-Spezialisten für chinesische Unternehmen. NQ Mobile soll bei Nutzerzahlen und Marktanteilen falsche Angaben gemacht haben. Über 70% der Umsätze in China seien fiktiv, so Muddy Waters. Und in den USA seien die ausgewiesenen Erlöse noch fragwürdiger. Zudem hat das amerikanische Research-Haus die angegebene Liquidität von NQ Mobile in Frage gestellt. Letztendlich, so Muddy Waters, sei die Aktie weniger als einen USD wert. Keine Frage, diese Nachricht hat eingeschlagen und den Wert stark unter Druck gesetzt.
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NQ Mobile hat umgehend reagiert und die Anschuldigungen als „falsch“ zurückgewiesen, erst in einem eilig einberufenen Conference-Call, dann an einem Analysten- und Investorentag. Doch so richtig trauen die Anleger dem Braten nicht. Zwar konnte sich die Aktie nach dem Sell-off stabilisieren, sie notiert mit aktuell 8,879 Euro aber weiterhin deutlich unter dem Niveau vor den Anschuldigungen. Damals wechselte die Aktie für Kurse um 18,00 Euro den Besitzer.
Ob an den Vorwürfen tatsächlich etwas dran ist, wird die Zukunft zeigen. Nicht immer hat Muddy Waters ins Schwarze getroffen. Zudem ist bislang kein anderes Analystenhaus auf Unregelmäßigkeiten gestoßen. Eines ist aber klar: Das Vertrauen in die Aktie ist erst mal futsch. Zu präsent sind zahlreiche Betrugsfälle bei asiatischen Unternehmen. Die Zahlen zum dritten Quartal gehen dabei unter. Zwar musste das Unternehmen einen deutlichen Gewinnrückgang verbuchen, beim Umsatz ging es aber steil nach oben. Die Erlöse kletterten um satte 110% auf 54,2 Mio. USD. Vor allem im Werbegeschäft läuft es wie geschmiert. Hier verzeichnete der Konzern ein Umsatzwachstum von 232% auf 11 Mio. USD.
Eine Einschätzung für die Aktie ist derzeit schwierig. Der weitere Verlauf hängt davon ab, ob sich die schwerwiegenden Vorwürfe erhärten oder zerschlagen werden, eine charttechnische Analyse hat deswegen nur wenig Sinn. Aus diesem Grund sollten Anleger momentan die Finger von der Aktie lassen, der Titel ist zu heiß!
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