Videospiele

Nintendo – Nachlassende Dynamik

Hinter dem Spiele- und Konsolenhersteller Nintendo liegen wahrlich goldene Jahre. Die Handheld-Konsole Nintendo Switch erfreute sich enormer Beliebtheit. Bis November 2021 wurde sie knapp 93 Mio. Mal verkauft. Damit knüpfen die Japaner fast an ihren letzten Riesenerfolg mit der Nintendo Wii an, die über 100 Mio. Verkäufe verzeichnete.

Die globalen Lockdowns während der Pandemie befeuerten den Absatz der Handheld-Konsole zusätzlich. So legte der Nettogewinn des Gamingunternehmens in den vergangenen fünf Jahren um unglaubliche 140% zu – pro Jahr. Da verwundert es nicht, dass für die nächsten Jahre eine gewisse Abkühlung einsetzt, ist eine solche Steigerung doch nachhaltig nicht fortsetzbar. So soll der Gewinn pro Aktie (407,00 Euro; JP3756600007) im laufenden Gj. (per März 2022) um 15% und in den darauffolgenden beiden Gj. um 7% schrumpfen. Etwas neue Dynamik könnte die im Oktober herausgebrachte Nintendo Switch OLED bringen.

Gut gefällt uns die hohe Profitabilität. 25% Nettomarge erzielen die Japaner mit ihren Produkten, die auch für die kommenden Jahre konstant hoch bleiben soll. Wie für japanische Unternehmen üblich, weist Nintendo eine äußerst gesunde Bilanz ohne Schulden, aber dafür eine üppige Cashposition von 13 Mrd. US-Dollar auf. Somit entspricht das Cash auf der Bilanz fast einem Viertel der Marktkapitalisierung. Damit verfügen die Japaner über viel trockenes Pulver, das für neue Innovationen genutzt werden kann. Bis der nächste große Wurf folgt, kann es aber durchaus dauern. Die Wartezeit wird den Aktionären immerhin mit 3% Dividendenrendite vergütet. Auch die Bewertung mit einem 2023er-KGV von 17 ist nicht überzogen. Nintendo wurde schon oft aufgrund der anachronistisch wirkenden, obgleich kultigen Spiele totgesagt. Diesen Fehler begehen wir nicht, warten aber neue Wachstumsdynamik ab.

Beobachten Sie Nintendo.

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