Fotografie

Nikon kürzt die Gewinnziele

Im Dezember 2022 hatten wir bei der Nikon-Aktie (8,69 Euro; JP3657400002) zum Verkauf geraten, da sich der Kurs damals in einem intakten Abwärtstrend unserem Stopp bei 8,30 Euro bereits angenähert hatte. Tatsächlich markierte das Papier wenige Wochen später mit 8,20 Euro ein zyklisches Zwischentief.

Während sich aber der japanische Gesamtmarkt inzwischen deutlich erholte, notiert das Nikon-Papier noch immer in etwa auf dem Niveau vom Dezember 2022. Die aktuelle operative Entwicklung liefert dafür allerdings auch gute Gründe. Es gelang dem Kameraspezialisten, den Umsatz im 1. Hj. des Gj. 2023/24 (31.3.) um 14,9% auf rd. 331,3 Mrd. Yen (2,1 Mrd. Euro) zu steigern. Möglich war dies, da sich das weiterhin wichtigste Segment Imaging Products (Kameras und Objektive) positiv entwickelte. Es steuerte 137 Mrd. Yen zum Gesamtumsatz bei, was einem Plus von 23,1% entsprach und zudem über der durchschnittlichen Marktschätzung von 135 Mrd. Yen lag. Dabei erwies sich das Modell Z8 (eine spiegellose Vollformatkamera für gehobene Ansprüche) als Verkaufsschlager, aber auch Wechselobjektive waren wieder stärker nachgefragt. Zudem wies das Management darauf hin, dass auch der schwache Yen half.

Doch das operative Ergebnis brach gleichzeitig um 44,2% auf 13,6 Mrd. Yen ein. Während es dem Unternehmen gelang, höhere Verkaufspreise am Markt durchzusetzen, stiegen die Kosten deutlich schneller an, als bislang geplant. Eine Erholung der Marge scheint aber auch im 2. Hj. nicht in Sicht. Denn der Vorstand erhöhte zwar die Umsatz-Guidance von 670 Mrd. auf 690 Mrd. Yen, was einem Plus von 9,9% zum Vj. entsprechen würde. Doch beim operativen Ergebnis sinkt der Zielwert von 43 Mrd. auf 34 Mrd. Yen, was einem Rückgang von 38,1% zum Vj. entspräche. Begründet wurde diese reduzierte Gewinnerwartung mit veränderten Wechselkursen, aber auch weiter steigenden Teilekosten und höheren Verkaufsförderungskosten, die auch dem unsicheren Konjunkturumfeld geschuldet sind. wor

Bei Nikon empfehlen wir Anlegern daher abzuwarten, bis die Gewinne wieder steigen.

Abonnieren Anmelden
Zum PLATOW Brief