Mitsubishi Motors – Gemeinsam auf der Überholspur
Weltweit hatten Autobauer zuletzt wenig Grund zum Lachen. Der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA und China, steigende Rohstoffpreise sowie der Druck auf Innovationen – verstärkt durch den Abgasskandal – haben die Margen gedrückt. Der Nettogewinn der 16 weltweit führenden Autokonzerne ging im Q3 um 3,3% zurück, das EBIT gar um 5,3% und damit auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise.
Das ist auch im Land der aufgehenden Sonne spürbar. Die Aktie des traditionsreichen Konzerns Mitsubishi Motors (5,10 Euro; 876551; JP3899800001) ging mit einem Minus von über 30% auf Talfahrt. Die nun veröffentlichten Q3-Zahlen des Konzerns lassen aber hoffen: Das EBIT von Mitsubishi kletterte bis zum Q3 um stolze 32% auf 85 Mrd. japanische Yen (rd. 680 Mio. Euro). Damit sank der Nettogewinn – geschuldet durch höhere Ausgaben – um lediglich einen Prozentpunkt auf 69,2 Mrd. Yen (rd. 554 Mio. Euro). Das 2019er KGV von rd. 8 liegt dabei auf Augenhöhe mit den japanischen Wettbewerbern.
Dass nationale Abschottung der Wirtschaft nicht förderlich ist, wissen die Japaner seit der Meiji-Restauration Ende des 19. Jahrhunderts. Daher tritt das Freitag in Kraft getretene Freihandelsabkommen „Jefta“ zwischen Japan und Europa dem Kurs von US-Präsident Donald Trump entschieden entgegen und dürfte Auftrieb für den Absatz im europäischen Markt liefern. Derzeitig werden japanische Pkw noch mit 10% verzollt, bei Nutzfahrzeugen liegt dieser Wert zwischen 10 und 22%. Auch die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi zeigt, dass sich Teamwork lohnt. Das Bündnis konnte 2018 seinen Podestplatz als verkaufsstärkste Automobilgruppe verteidigen.
Während der Absatz der Gruppe im Gj. 2018 um 1,4% auf 10,76 Mio. Fahrzeuge anstieg, kam Mitsubishi in Fahrt und baute seinen Absatz allein bis zum Q3 sogar um 15% auf 894 000 weltweit verkaufte Autos aus. In der immer wichtiger werdenden Sparte E-Mobilität konnte die Allianz ihre Verkäufe um 34% steigern. Die gemeinsame Strategie „Alliance2022“ soll bis 2022 planmäßig acht Batterie-Autos und zwölf teilelektrische Hybridfahrzeuge auf den Markt bringen und damit die Konkurrenz vollends abhängen. Die Kursverluste des Vorjahres eröffnen derweil neue Einstiegschancen. Einziger Wermutstropfen: Der Handelskrieg. Risikofreudige Lesern steigen daher schon jetzt bei Mitsubishi ein; den Stopp setzen Sie bei 3,75 Euro.