Japan

Mitsubishi Motors – Dieselskandal auch bei den Japanern?

Jetzt also auch Mitsubishi: Der japanische Autohersteller steht unter dem Verdacht, Diesel-Käufer mit illegalen Abschalteinrichtungen betrogen zu haben. Bei einer Razzia in vier Bundesländern durchsuchten Ermittler Geschäftsräume der deutschen Mitsubishi-Niederlassung, einer Tochtergesellschaft und zwei großer Zulieferer. Es geht laut Mitteilung der Frankfurter Justiz um den Vorwurf des Betrugs mit illegalen Abschalteinrichtungen bei Vierzylinder-Diesel-Fahrzeugen mit den Abgasnormen Euro 5 und 6.

Diese sollen möglicherweise erkennen, ob sich das Fahrzeug auf einem Prüfstand befindet. Die Grenzwerte würden dann zwar auf dem Prüfstand, nicht jedoch im Realbetrieb eingehalten. Mitsubishi bestätigte die Durchsuchungen, wollte dazu aber keine Stellungnahme abgeben, weil man bislang keine Einzelheiten zu der Untersuchung kenne.

Der Verdacht auf Abgasbetrug kommt zu einem Zeitpunkt, an dem es für das Unternehmen ohnehin nicht besonders gut läuft. Im Q2 brach das operative Ergebnis wegen der weltweit stockenden Nachfrage, ungünstigen Währungseffekten und hohen Investitionen in Zukunftstechnologien bei einem Umsatzrückgang um 3,5% auf 1,13 Bio. Yen um satte 82% auf 10,23 Mrd. Yen ein. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn sackte gar um 95% auf 2,6 Mrd. Yen ab. Und Besserung ist kurzfristig wohl nicht in Sicht. Denn das Unternehmen hat nach den schwachen Q2-Zahlen seine Prognosen für das bis März laufende Geschäftsjahr heftig nach unten korrigiert. So soll das Betriebsergebnis statt um 19,5% auf 90 Mrd. Yen zu steigen, um 73,2% auf 30 Mrd. Yen zurückgehen. Beim Umsatz kalkuliert Mitsubishi nun mit einem Minus von 2,6% auf 2,45 Bio. Yen, nachdem man zuvor einen Anstieg um 2,6% auf 2,58 Bio. Yen in Aussicht gestellt hatte. Beim Nettoergebnis rechnet man mit einem Einbruch um 96,2% auf 5 Mrd. Yen, nach einem Anstieg von zuvor 51,1% auf 65 Mrd. Yen. Die ursprünglich angekündigte Zwischendividende in Höhe von 10 Yen je Anteilschein wurde daher gestrichen.

Kein Wunder, dass die Aktie (3,55 Euro; 876551; JP3899800001) des Autobauers zum Ladenhüter verkommen ist: Seit Mitte 2018 ist der Kurs um fast 50% eingeknickt. Und da die Aktie im Zuge der Manipulationsvorwürfe auf eine neues Mehrjahrestief gestürzt ist, deutet auch weiterhin nichts auf eine Stabilisierung hin.

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