Mit Chinas „new normal“ beim Wachstum können alle gut leben
"Angelsächsische Medien machen im Hinblick auf die neuen Wachstumszahlen Chinas ziemlich unverhohlen in Panik. Die FT titelte geradezu dramatisierend auf S. 1: „Chinese growth at slowest pace since depths of financial crisis“. Was war geschehen? Peking hatte für das BIP im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr eine Veränderungsrate von „nur“ 7,3% ausgewiesen.
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Angelsächsische Medien machen im Hinblick auf die neuen Wachstumszahlen Chinas ziemlich unverhohlen in Panik. Die FT titelte geradezu dramatisierend auf S. 1: „Chinese growth at slowest pace since depths of financial crisis“. Was war geschehen? Peking hatte für das BIP im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr eine Veränderungsrate von „nur“ 7,3% ausgewiesen.
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Das ist aber immer noch mehr als Analysten im Vorfeld mit 7,2% erwartet hatten. Einige China-Experten der City sagten sogar das erstmalige Unterschreiten der Marke von 7% voraus. Dahinter verbirgt sich ein übertriebener Pessimismus, um es vorsichtig zu formulieren. Wahrscheinlich ist sogar, dass interessierte Marktkreise in London und New York am Werk sind, die das Wachstum in China schlechter erscheinen lassen wollen, als es tatsächlich ist, um den Ausstieg der Notenbanken aus der expansiven Geldpolitik noch eine Weile zu verzögern.
Tatsache ist, dass Chinas Wirtschaft auch im Gesamtjahr 2014 beim Wachstum klar über 7% enden wird. Das ursprüngliche Ziel der Regierung von 7,5% wird mit voraussichtlichen 7,3 bis 7,4% zwar leicht verfehlt, aber Peking wird das tolerieren, denn es hat erst unlängst zu erkennen gegeben, dass heute bereits 7,2% Wachstum langen, um die Ziele auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen. Sie werden in Pekinger Regierungskreisen inzwischen sogar als „new normal“ angesehen. Waren in der Vergangenheit stets 8% Wachstum erforderlich, um den Arbeitsmarkt stabil zu halten, gehen Insider derzeit davon aus, dass auf Grund der Veränderungen in der chinesischen Wirtschaft das Wachstum auch etwas geringer ausfallen darf. Die Lage am Arbeitsmarkt bliebe trotzdem intakt und soziale Verwerfungen würden vermieden. Auch bei näherer Analyse ist die Wirtschaft Chinas längst nicht ein so großer Risikofaktor für die Weltwirtschaft wie etwa die Eurozone. Der Markt für Wohnimmobilien schwächelt zwar, auch der Einzelhandel, dieser aber nur leicht. Dafür haben sich die Industrieproduktion und der Außenhandel erholt.
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