Migme hat Break-even im Visier
Das Online-Netzwerk Migme versucht derzeit, in aufstrebenden Märkten in Asien etablierten Playern wie YY.com oder Momo ein Stück vom wachsenden Kuchen abspenstig zu machen. Bisher mit Erfolg, wie ein Blick auf die allerdings immer noch sehr kleinen Zahlen belegt. Im ersten Halbjahr gelang es CEO Steven Goh, die Zahl der Nutzer auf über 19 Mio. zu steigern. Am meisten zulegen konnte das Start-up in Indonesien, wo man seit einiger Zeit aktiv ist und viele Partnerschaften mit lokalen Künstlern hat. In Indien und auf den Philippinen will Goh jetzt die Marketingausgaben hochfahren und durch Kooperationen mit Künstlern und Vermarktungsagenturen den Fuß in die Tür bekommen. Das Geschäftsprinzip ist dabei ähnlich wie in Indonesien. TV- und Musikstars sowie Blogger können Migme als Plattform nutzen und erhalten im Unterschied zu Facebook einen Teil der generierten Erlöse. Diese stammen von Premiumdiensten, die die ansonsten kostenfreie Seite ihren Nutzern anbietet.
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Noch sprudelt diese Quelle kaum. Per 30.6. erreichten die Erlöse nur 2,2 Mio. AUD, der Verlust lag bei 4,6 Mio. AUD. Die Wachstumsraten sind allerdings ordentlich: 1,3 Mio. neue Nutzer gewinnt Migme monatlich dazu. Schon für das kommende Geschäftsjahr peilt Goh jetzt den Break-even an. Die Zwischenzeit wird u. a. mit Aktienplatzierungen überbrückt, wie zuletzt über 7 Mio. AUD im April. Dank starker Partner wie Universal oder Sony Music, der Integration des Streaming-Dienstes Deezer und vor allem dank der Kooperation mit dem auch am Unternehmen beteiligten (20%) Foxconn-Ableger FIH Mobile, der die Migme-App auf vielen seiner Handys vorinstalliert, stehen die Chancen nicht schlecht, den Break-even zu schaffen. Auch zeigt sich in China, dass mehrere Soziale Netze nebeneinander existieren können. Die Risiken sind vor allem bei der Technologie und der Content-Generierung indes immer noch groß und die Nutzerzahlen überschaubar. Die Aktie (0,823 Euro; A11 7AB; AU000000MIG8) ist uns daher aktuell (noch) zu volatil. Beobachten.
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