Mellanox geht mit Übernahme von EZchip in die Vollen
Nachdem der Hedge Fund und EZchip-Großaktionär Raging Capital kein besseres Angebot beibringen konnte und seinen Widerstand gegen die Übernahme von EZchip durch Mellanox aufgegeben hat, haben die EZ-Aktionäre Ende Januar den Weg für den größten Zusammenschluss in der israelischen High Tech-Industrie freigemacht. 811 Mio. Dollar in bar zahlt der Netzwerk-Spezialist Mellanox für den Prozessorhersteller EZchip. In anderthalb bis zwei Jahren sollen die ersten gemeinsamen Produkte auf den Markt kommen. Dabei geht es Mellanox vor allem um das Sicherheits- und Speicher-Know how von EZchip, das die bisherigen Mellanox-Produkte intelligenter machen soll. Mellanox steht bisher in einem konsolidierenden Markt in hartem Wettbewerb mit Intel oder Broadcom. Gemeinsam mit EZchip öffnen sich, so Mellanox-Chef Eyal Waldman, Türen auch bei den wachsenden Cloud Daten-Anwendungen, auf die etwa Amazon oder Google zugreifen. Auch Smartphone-Hersteller, wie Huawei und ZTE gehören laut Waldman zu potenziellen neuen Kunden. Die Überlegungen sind gewiss richtig, machen aber auch deutlich, wie sehr Mellanox und übrigens genauso auch EZchip in den letzten Jahren zu kämpfen hatten. Der Zusammenschluss, der bis Monatsende von den Wettbewerbshütern abgesegnet werden dürfte, soll den Weg in die Zukunft weisen und wird laut Waldman zudemr vom ersten Tag an positiv zu Umsatz und Gewinn beitragen.
„
Unsere Kaufempfehlung vom Juli kam leider ein paar Wochen zu früh. Von dem Deal war damals zumindest außerhalb des Unternehmens noch nichts bekannt. Die Mellanox-Aktie (40,91 Euro; A0M K4E; IL0011017329), die wegen der höheren Fungibilität besser an der Nasdaq als in Frankfurt gehandelt werden sollte, brach (möglicherweise auf Grund von Insider-Informationen) kurz vor Bekanntgabe der Übernahmepläne erst einmal ein und wurde ausgestoppt. Seither gab es eine wilde Berg- und Talfahrt, die mit dem Widerstand von Raging Capital zu tun hatte. Seit Anfang des Jahres erholt sich der Wert, wozu auch die guten Q4-Zahlen beigetragen haben (Umsatz +25% auf 177 Mio. Dollar bei 46 Mio. Dollar EBITDA). Trotz der sicher bestehenden Integrations- und Management-Risiken erneuern wir jetzt unsere Kaufempfehlung, verweisen aber auf den nötigen langen Atem. Risikobereite Investoren steigen bis 44 Euro ein. Stopp bei 35,20 Euro.
„