Malaysia – Der unaufhaltsame Abstieg
Formal ist jetzt alles geklärt. Malaysias neuer Generalstaatsanwalt Mohamed Apandi Ali hat seinen Beschluss verkündet, dass keine nennenswerten Beweise gegen den Premierminister Najib Razak vorliegen und daher auch kein Verfahren wegen Korruption gegen ihn eröffnet wird. Er schließt somit die Akten. Sein Vorgänger wurde vor wenigen Wochen in die Wüste geschickt, weil er sich genau diesem Schritt verweigerte. Apandi Ali tat dagegen, was der Regierungschef von ihm erwartete und löste damit den nächsten Skandal aus. Der neue Generalstaatsanwalt wedelte im Verlauf so ausgiebig mit seinen Unterlagen herum, dass sie auf allzu vielen Pressefotos dokumentiert und auch entziffert werden konnten: Es handelte sich um Unterlagen des im September letzten Jahres ermordeten Ermittlers Kevin Morais, den man nach einer Entführung schließlich eingegossen in Beton in einem Ölfass fand. Die von Apandi Ali unwillentlich veröffentlichten Unterlagen belegen einen weiteren, vergleichsweise kleinen Fall von Bereicherung, der rund 27 Mio. US-Dollar Staatsgeld auf die Konten Najib Razaks spülte. Das alles ficht den Regierungschef nicht mehr an, er sitzt mittlerweile wieder sicher im Sattel. Die Machtposition innerhalb des eigenen Lagers ist konsolidiert. Die Opposition ist entweder in Haft oder so eingeschüchtert, dass kaum mehr Widerstand mehr zu erwarten ist.
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