LG Display – Dritter Quartals- verlust in Folge
Der Elektronikzulieferer LG Display hat vergangene Woche seine Q3-Bilanz vorgelegt. Die Erwartungen waren niedrig. Schließlich hatte Finanzchef Dong-hee Suh seine Aktionäre bereits frühzeitig auf ein schwaches Jahr eingestimmt (s. PEM v. 11.7.). Dass die Zahlen aber so schlecht ausfallen würden, hatten nur wenige erwartet.
Bei einem Umsatzrückgang um 5% auf 5,8 Bio. Won (umgerechnet 4,5 Mrd. Euro) fuhr der Konzern im Q3 einen operativen Verlust in Höhe von 437 Mrd. Won ein – nach einem Gewinn von 140 Mrd. Won im Vorjahreszeitraum. Der Marktkonsens von minus 322 Mrd. Won wurde damit deutlich verfehlt. Das Unternehmen begründete den hohen Verlust mit steigenden Investitionen in seine OLED-Fabriken sowie stärker als erwartet gefallenen LCD-Preisen. Laut Berechnungen der Researchfirma WitsView sind die Preise für 50-Zoll-Displays (LG Displays Hauptprodukt) ggü. dem Vorjahreszeitraum um 16% eingebrochen. Grund dafür ist vor allem der steigende Konkurrenzdruck aus China. Um dem entgegenzuwirken und die Produktion effizienter zu machen, hat der Konzern daher bereits vor einem Monat ein freiwilliges Abfindungsprogramm für seine Mitarbeiter in der Produktion gestartet.
Ob das allein ausreicht, um den Preisdruck zu kompensieren, bleibt allerdings fraglich. Deutlich schneller könnte es gehen, wenn Apple für seine neuen iPhone-Modelle tatsächlich die Südkoreaner mit ins Boot holen würde, wie derzeit spekuliert wird. Auch die Aktie (5,30 Euro; A0B68Y; US50186V1026) könnte etwas „Apple-Unterstützung“ gut gebrauchen. Seit Jahresanfang hat das Papier fast 26% an Wert verloren. Und Besserung ist aus technischer Sicht zunächst nicht zu erwarten. Zwar konnte der kurzfristige, seit April laufende Abwärtstrend im September gebrochen werden, in Folge des Zahlen bedingten Rücksetzers in der vergangenen Woche besteht allerdings die große Gefahr, dass es sich hierbei um einen Fehlausbruch handelt.
Wir raten daher PEM-Lesern bei LG Display weiter an der Seitenlinie zu bleiben.